Rhein-Kreis Neuss Energiewende in eigenen vier Wänden

Neuss · Die Messe Smart Energy in der Neusser Stadthalle zeigt Errungenschaften zur Energieeffizienz: 54 Aussteller präsentieren Smart-Home-Technologien, Heiz-Techniken, Elektromobile und mehr. 2500 Besucher werden erwartet.

 Der Energiekonzern RWE zeigt auf der Messe seine Smart-Home-Lösungen - also die Steuerung der vernetzten Haustechnik zum Beispiel per iPad.

Der Energiekonzern RWE zeigt auf der Messe seine Smart-Home-Lösungen - also die Steuerung der vernetzten Haustechnik zum Beispiel per iPad.

Foto: Andre Laaks,www.foto-laaks.de

Franz-Peter Tebartz-van Elst ist nicht nur Geistlicher und Ex-Bischof von Limburg, sondern auch einer der führenden Hobby-Einrichtungsexperten im Lande. Das hat er beim Umbau seiner pompösen Bischofsresidenz bewiesen. Unter anderem hat er sich iPads in die Wände einbauen lassen. Nicht nur, um im Notfall schnell die Tageslosung aus dem Netz zu holen. Sondern auch, um damit die Haustechnik zu steuern. Letzteres ist einer der großen Trends im Zuhause von morgen: Smart Home, die raffinierte Steuerung der gesamthäuslichen Anlagen zur Energieeffizienz. Das wird ein Schwerpunkt auf der Messe Smart Energy am 21. und 22. März in der Neusser Stadthalle sein. Die Kreishandwerkerschaft und mehr als 50 Aussteller wollen den Besuchern zeigen, wie man die Energiewende im Kleinen, also im Eigenheim, umsetzen kann. "Die Energiewende wird vor Ort gemacht, die Handwerker setzen sie um", sagt Kreishandwerksmeister Rolf Meurer. Damit setzt die Messe nach einem Jahr Pause wieder ein.

Rhein-Kreis Neuss: Energiewende in eigenen vier Wänden
Foto: Berns, Lothar (lber)

An dem Wochenende wird es in der Stadthalle um Dämmung, Heiztechniken, Elektro-Mobilität, Speichertechnologien und vieles mehr gehen. "Energieeffizienz bedeutet nicht nur Energiesparen, sondern gleichmäßig Energie zu verbrauchen", sagt Meurer. Kluge Technologien sorgen dafür, dass die Waschmaschine oder der Trockner im Haus erst dann anspringen, wenn Elektrizität in großen Mengen verfügbar ist. Sie sorgen dafür, dass sich die Heizung mit abschaltet, wenn das Fenster meint, dass es Zeit zum Lüften wäre. Und sie sorgen dafür, dass Energie im Haus wesentlich effizienter eingesetzt werden kann als bisher. "Nullenergiehäuser und sogar Plusenergiehäuser sind denkbar", sagt Meurer.

 Ein Heizkörper wie eine Tafel, ein Bild oder ein Spiegel - so kann eine Infrarot-Heizung des Unternehmens Redwell aussehen.

Ein Heizkörper wie eine Tafel, ein Bild oder ein Spiegel - so kann eine Infrarot-Heizung des Unternehmens Redwell aussehen.

Foto: Redwell, RWE, Lothar Berns

Wie weit die Branche auf dem Weg dorthin ist, kann der Besucher in knapp zwei Wochen auf der Leistungsschau in der Stadthalle erleben. Erwartet werden bis zu 2500 Besucher an den beiden Tagen. Bestandteil der Messe ist ein Live-Forum, bei dem Experten Fachvorträge halten. Ein Messerundweg führt die Gäste an jedem Stand vorbei. Dann geht es zu Neuheiten rund um die energetische Gebäudesanierung, zu Errungenschaften von vernetzter Haustechnik (also Smart Home-Lösungen), Speichertechnologien und E-Mobilität. Norbert Hülser, Unternehmer aus Willich, zeigt, wie interessant Sonnenenergie bei der Solarthermie sein kann - also der Aufbereitung von Warmwasser im Haushalt. Solarthermie werde noch immer deutlich gefördert von Bund und Land ungeachtet der zurückgefahrenen Einspeisevergütung bei Photovoltaikanlagen, sagt Hülser. "Wenn man dann noch die Einsparungen von bis zu 30 Prozent berücksichtigt, kann sich eine Solarthermie-Anlage rechnen", sagt Hülser.

Die Düsseldorferin Anke Draut ist mit einer alternativen Heiztechnologie des Unternehmens Redwell auf der Messer vertreten. Dabei handelt es sich um Infrarot-Heizungen, die nicht die Luft im Raum erwärmen, sondern die Wände und die Gegenstände im Raum per Infrarottechnik. "Das sind deutlich bessere Wärmespeicher als die Luft", sagt die Unternehmerin. Diese Heizungen können als Spiegel, weiße Fläche, Tafel oder Bild designt werden.

Ein anderer großer Themenkomplex ist die Elektromobilität. Mehrere Aussteller zeigen Elektrofahrzeuge vom Pkw über Elektroroller und eBikes. Besucher müssen für eine Probefahrt den Führerschein mitbringen.

www.smartenergy-messe.de

(NGZ)
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