Rhein-Kreis Neuss FDP-Chef Djir-Sarai geschockt über USA-Einreiseverbot

Rhein-Kreis Neuss · Wollte Bijan Djir-Sarai heute in die USA einreisen, würde er am Flughafen seines Zielortes wohl zurückgewiesen. Der Grund: Der 40 Jahre alte FDP-Politiker und Vorsitzender der Kreispartei, ist zwar deutscher Staatsbürger, aber als Geburtsort ist in seinem Pass Teheran ausgewiesen. Damit gehört Djir-Sarai zu den Menschen, die US-Präsident Donald Trump nicht in den USA haben will. Denn der Iran gehört zu den sieben muslimisch-geprägten Ländern, für deren Bürger ein Einreiseverbot verhängt wurde.

"Ich bin einfach sprachlos", sagt Dir-Sarai. "Denn ich bin ein großer Fan der USA. Als überzeugter Transatlantiker habe ich mich immer politisch und gesellschaftlich für eine bessere Kooperation zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika eingesetzt." Er erinnert daran, das er als Bundestagsmitglied in der Wahlperiode 2009-2013 Mitglied des Auswärtigen Ausschusses war. Doch in der jetzigen Situation und selbst wenn er Bundestagsmitglied wäre und damit im Besitz eines diplomatischen Passes für auswärtige Dienstreisen, wäre er von dem Verbot betroffen. Djir-Sarai besitzt zwar neben dem deutschen auch einen iranischen Pass, aber: "Nur weil der iranische Staat nicht ausbürgert. Mein Pass ist seit Jahrzehnten nicht verlängert worden, den müsste ich erst mal suchen."

Der FDP-Politiker, der sich mit Platz sechs auf der Landesliste Hoffnungen auf eine Rückkehr in den Bundestag machen kann, geht davon aus, "dass sich dieses Thema in den nächsten Tagen und Wochen klären wird". Denn die politische Elite von Demokraten und Republikanern in den USA werden das so nicht hinnehmen, meint Djir-Sarai und nennt auch mit Markus Nurischad einen Bekannten, der ebenso im Iran geboren, aber Deutscher ist: "Ihm waren als deutscher Nato-Offizier in Afghanistan US-Streitkräfte unterstellt. Und jetzt verweigert dieser Staat ihm die Einreise. Absurd."

(schum)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort