Rhein-Kreis Neuss Forscher zeigen Hightech bei MINT-Tag

Rhein-Kreis Neuss · Am Schloss Dyck drehte sich jetzt alles um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik: Schüler stellten dort Projekte vor, die sie zuvor mit Mentoren aus der Wirtschaft erarbeitet hatten. Mit dabei: ein großer Forschungs-Lkw.

Schüler für technische Berufe begeistern, Kontakte knüpfen, netzwerken: Darum ging es jetzt beim ersten MINT-Tag des Rhein-Kreises auf Schloss Dyck. Die Abkürzung steht für "Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik" und nennt damit die Wirtschaftsbereiche, in denen seit Jahren ein Mangel an Fachkräften herrscht. Diesem Mangel versucht das Netzwerk "Zukunft durch Innovation" (zdi) der Kreis-Wirtschaftsförderung mit unterschiedlichen Programmen entgegenzuwirken. Der neue MINT-Tag gilt als wichtiger Baustein der Förderung. Konkret präsentierten sich bei einer Art Messe in den Räumen des Wasserschlosses Schülergruppen gemeinsam mit Unternehmen aus dem Kreis, die zusammen neun verschiedene Projekte in den vergangenen Monaten erarbeitet haben.

Mit dabei: das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Neuss. Die Schüler der achten Jahrgangsstufe haben sich in einer Physik-AG mit Projektleiter Martin Pohl mit Stromkreisläufen beschäftigt und mit Hilfe kleiner Solar-Panels Mini-Windräder zum Drehen gebracht und Glühbirnen zum Leuchten. Unterstützung gab's vom Versorgungsunternehmen Westnetz, das einen großen Elektrobaukasten bereitstellte. "Wir wollen das Projekt weiterverfolgen und gemeinsam mit den Schülern weitere Elektro-Kästen herstellen", erzählt Martin Pohl. Auch für Westnetz hat die Arbeit mit Schülern Vorteile. "Uns ist es wichtig, mit potenziellen Nachwuchskräften in Kontakt zu stehen", sagte Ausbildungsleiter Michael Engels. Ein anderes Projekt stellten Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Grevenbroich beim MINT-Tag vor: Sie hatten sich mit einer Videoanalyse-Software beschäftigt, mit der sie die Wurfgeschwindigkeit eines Balls exakt berechnen können.

In der Industrie und in der Wirtschaft schreiten die Digitalisierung und die technologische Entwicklung immer weiter voran. "Immer mehr Aufgaben werden von Maschinen übernommen. Die Rolle des Menschen und die Berufe verändern sich in einem bisher noch nie dagewesenen Ausmaß", sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Darauf wolle man die Schüler mit Veranstaltungen wie dem MINT-Tag und Kursen des Netzwerks vorbereiten. Frank Heidemann, der als Mitarbeiter der Kreisverwaltung die MINT-Projekte des zdi-Netzwerks betreut, hofft, weitere Unternehmen als Partner gewinnen zu können. "Unser Ziel ist es, MINT-Berufe bekannter zu machen", sagte er am Rande der Veranstaltung.

Gut kam bei den Schülerngruppen auch der Forschungs-Truck "Biotechnikum" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung an. Er machte ebenfalls in Jüchen Station. Dabei handelt es sich um einen begehbaren Lastwagen, in dem die Wissenschaftler Tim Fechtner und Aline Anton etwa ein Antikörper-Modell präsentieren und zeigen, wie sich der Zuckergehalt von Lebensmitteln ermitteln lässt.

(cka)
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