Familie Ahlgrim in North Carolina Es müssen nicht die Koffer gepackt werden

Wie die Zeit vergeht, mittlerweile sind wir hier schon über zweieinhalb Jahre. Bisher mussten wir immer nach drei Jahren unsere Koffer packen, wenn Joel einen neuen Job bekommen hat.

 Nicole Ahlgrim (rechts) mit ihren Kindern Emily und Andrew: Sie hofft, dass sich die beiden nächstes Jahr genauso wie sie für den Tennissport begeistern.

Nicole Ahlgrim (rechts) mit ihren Kindern Emily und Andrew: Sie hofft, dass sich die beiden nächstes Jahr genauso wie sie für den Tennissport begeistern.

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Deshalb ist es richtig schön, dass wir im nächsten Jahr, wenn Joel wieder den Stützpunkt wechselt, endlich einmal die Füße hochlegen und in unserem Haus bleiben können: Joel wird zwar zu einem anderen Stützpunkt versetzt, der ist aber genauso weit entfernt wie der jetzige. Er muss dann nur in die andere Richtung fahren.

Joel wird dann für die nächsten drei Jahre als Direktor für "Health Services" (Gesundheitsdienst) in einem Krankenhaus arbeiten. Er wird dort für die Ausbildung der Assistenzärzte zuständig sein, wie schon früher in Japan. Die Klinik ist das größte Militärkrankenhaus an der Ostküste der USA.

Ich bin in der Schule in die PTO, die "Parent-Teacher Organisation", eingetreten. Dieser Verein versucht mit "Fundraising" Geld für die Schule zu sammeln. Die größte Veranstaltung ist das Schul-Herbstfest, das ich mitorganisiert habe. Es war eine Herausforderung für mich, aber es hat alles geklappt und über 800 Leute haben am Fest teilgenommen.

Da wir nicht in der Nähe einer Großstadt leben, müssen wir immer länger fahren, um uns etwas anzuschauen. Das haben wir im März gemacht. Wir sind nach Raleigh (eine zweieinhalbstündige Fahrt) zur LEGO-Expo gefahren.

 Die Schultüte ist in den USA gänzlich unbekannt . also wurde der Brauch eben importiert.

Die Schultüte ist in den USA gänzlich unbekannt . also wurde der Brauch eben importiert.

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Es ist eine Art Messe oder Ausstellung, wo die Kinder einige Aktivitäten mit Legos machen und sich viele riesige Lego-Figuren (auch aus dem neuen Lego-Kinofilm) angucken konnten. Außerdem war einer der "Lego Master Builder" (Es gibt nur acht auf der ganzen Welt) vor Ort und hat den Kindern einige Tricks beim Legobauen beigebracht. Das war eine sehr interessante Erfahrung.

Zu Ostern bin ich unter die Schauspieler gegangen und habe bei der "Journey to the Cross" in unserer Kirche mitgespielt. Das war ein bisschen wie die Passionsspiele in Oberammergau. Wir haben aber nur die Kreuzigung und Auferstehung Jesu dargestellt.

Dieses Jahr ist ein wenig Heimat zu uns nach North Carolina gekommen: Meine Schwester Sandra und meine Eltern haben uns besucht. Joels Eltern, seine Tante und Onkel waren Anfang des Jahres bei uns zu Gast.

Wir genießen es sehr, wenn unsere Familien und natürlich auch Freunde zu Besuch kommen. Im September sind wir nach San Juan geflogen und haben mit Joels Eltern eine Disney-Kreuzfahrt durch die Südkaribik gemacht. Sie führte über Antigua, St. Lucia, Grenada, Barbados und St. Kitts zurück nach San Juan. Gegenüber der Ost- und Westkaribik war diese Route durch die schönste. Sehr empfehlenswert!

 Auch bei den Ahlgrims wurde der deutsche WM-Titel bejubelt.

Auch bei den Ahlgrims wurde der deutsche WM-Titel bejubelt.

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Aber das allerschönste Erlebnis dieses Jahres war natürlich der Fußball-Weltmeistertitel "unserer" Jungs. Natürlich habe ich alle in unserer Nachbarschaft heißgemacht und sie haben mitgefiebert.

Dann hatten wir noch ein großes Ereignis: Unsere "kleine Maus" wurde dieses Jahr eingeschult und Andrew ist in die dritte Klasse gekommen. Da der erste Schultag hier in den USA nicht so ein "big deal" ist, habe ich den deutschen Brauch der Schultüte zur Einschulung in die USA geholt. Da man hier keine Schultüten kaufen kann, mussten wir ein wenig kreativ werden und haben sie selber gebastelt. Natürlich bekam Andrew auch eine.

Das generelle Schulsystem ist hier ein wenig anders als in Deutschland: In der Grundschule hat man immer nur für ein Jahr dieselbe Schulklasse und Lehrerin. Jedes neue Jahr werden die Namen der Kinder - im wahrsten Sinne des Wortes - in eine Schüssel geworfen und die Lehrer ziehen sich ihre eigene Schulklasse. Emily hatte das Glück und hat die gleiche Lehrerin bekommen, die Andrew schon in der ersten Klasse unterrichtete. Auch er ist mit seiner Lehrerin sehr glücklich.

Im Winter spielt Andrew wieder Basketball und Emily wird das erste Mal Cheerleading machen. Ich kann es allerdings nicht abwarten, bis beide nächstes Jahr im Frühling mit Tennis anfangen werden. Ich kann nur die Daumen drücken, dass sie es mögen, denn es ist der Sport, den ich lange Jahre gemacht habe und mittlerweile auch wieder aktiv spiele.

Zwar werden wir jetzt ein bisschen all die schönen Weihnachtsmärkte und die deutsche Weihnachtsstimmung vermissen, aber wir werden einem schönen Weihnachtsbrauch in North Carolina folgen, dem "Caroling": Dafür gehen wir in der wunderschön geschmückten Nachbarschaft von Haus zu Haus, singen für die Nachbarn Weihnachtslieder, bringen selbst gebackene Plätzchen mit und trinken ein bisschen Glühwein auf dem Weg.

Allen NGZ-Lesern wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das neue Jahr alles Gute und vor allem Gesundheit. Merry Christmas und liebe Grüße aus North Carolina!

Nicole & Joel Ahlgrim mit Andrew & Emily

(RP)
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