Rhein-Kreis Neuss Gut vorbereitet ins Lehrergespräch

Rhein-Kreis Neuss · Der Schulpsychologische Dienst gibt Tipps, wie Emotionen vermieden werden.

 Daniela Lenardon weiß, wie Lehrergespräche klappen.

Daniela Lenardon weiß, wie Lehrergespräche klappen.

Foto: jasi

Wenn's um eigene Kind geht, dann sieht die Welt oft anders aus. Egal, wie sehr sich Frauen und Männer beruflich im Griff haben und souverän auftreten, beim Gespräch in der Schule mit dem Lehrer gelten offensichtlich andere Regeln. Nicht selten kochen Emotionen hoch, sehen Eltern sich in der Situation, ihren Sohn oder ihre Tochter und damit irgendwie auch sich selbst verteidigen zu müssen.

Wie das Gespräch zwischen Elternteil und Lehrperson funktioniert, darüber haben gestern Daniela Lenardon und Beate Rieger vom Schulpsychologischen Dienst des Rhein-Kreises in der Elternschule informiert. "Eltern und Lehrer haben in der Regel über einen längeren Zeitraum miteinander zu tun", sagt Daniela Lenardon. Da sei es wichtig, dass die Kommunikation funktioniert. "Emotionale Regungen, wie Sprachlosigkeit oder gar ausfallend werden, weil man vor Wut kocht, gehören dort nicht hin", sagt sie.

Ihr Vorschlag: Wenn man in dem Gespräch mit einem Sachverhalt konfrontiert wird, mit dem man so gar nicht gerechnet hat, sollte man erst einmal versuchen, tief durchzuatmen und dann sagen, dass man nun etwas Zeit brauche, um sich eine Meinung zu bilden. Lenardon empfiehlt Sätze wie: "Das überrascht mich. Ich weiß jetzt im Moment noch nicht, wie ich mit dieser Info umgehen soll." Damit signalisiere man, dass man den dargestellten Sachverhalt verstanden hat und bereit ist, sich mit der neuen Situation nun auseinanderzusetzen. "Das heißt ja nicht, dass ich letztendlich dem zustimme, was der Lehrer sagt, aber ich zeige damit die Bereitschaft, mich mit seiner Sichtweise auseinanderzusetzen", erklärt Lenardon.

"Wenn Eltern feststellen, dass das Gespräch eine ganz andere Wende bekommt als sie gedacht haben, halte ich es für ein Zeichen von Stärke zuzugeben, dass man überrascht ist und nun sozusagen neu denken muss", sagt die Diplom-Psychologin, selber Mutter von zwei Kindern. Seit zehn Jahren arbeitet die 42-Jährige beim Schulpsychologischen Dienst.

(NGZ)
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