Rhein-Kreis Neuss Handwerk warnt vor Folgen eines Diesel-Verbots

Rhein-Kreis Neuss · Nach der Grundsatzentscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zu Diesel-Fahrverboten fordert die Kreishandwerkerschaft Niederrhein Ausnahmeregelungen für Betriebe. Fahrverbote würden viele der mehr als 12.000 Handwerksbetriebe in der Region empfindlich treffen und in ihrer Existenz bedrohen, erklärt Paul Neukirchen, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss. "Als Kreishandwerkerschaft fordern wir die Kommunen auf, zunächst alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen, wie etwa die Anschaffung von Elektrobussen, den Ausbau des Radwegenetzes sowie eine bessere Steuerung des Verkehrsflusses, um den wichtigen Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu gewährleisten."

Fahrverbote dürften nur das letzte Mittel sein. Handwerksbetriebe müssten auch weiterhin in die Städte können, um Sachen zu reparieren und ihre Kunden mit Dienstleistungen und Waren zu beliefern. "Für den Fall von Fahrverboten fordern wir Überbrückungszeiten und Ausnahmeregelungen, wie sie das Bundesverwaltungsgericht nach den uns vorliegenden Informationen in seinem Urteil vorgesehen hat", teilt Neukirchen mit. "Ohne solche Regelungen fehlt mir im Moment die Fantasie, mir vorzustellen, wie bei Fahrverboten das öffentliche Leben in den Städten aufrechterhalten werden kann. Ausnahmeregelungen müssen für die Unternehmen kostenlos sein." Mehr als 80 Prozent der Servicefahrzeuge seien Dieselfahrzeuge, die Handwerksunternehmer hätten auf eine normgemäße Zulassung von "sauberen" Dieselmotoren vertraut.

(NGZ)
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