Rhein-Kreis Neuss IHK: Sorge über Netzentgeltstruktur

Rhein-Kreis Neuss · Warnung vor Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte im Stromnetz. Industrie- und Handelskammern schreiben an Ministerpräsidentin Kraft.

 IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz befürchtet, dass eine Umverteilung im Energiebereich zu Lasten der Wirtschaft in der Region geht.

IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz befürchtet, dass eine Umverteilung im Energiebereich zu Lasten der Wirtschaft in der Region geht.

Foto: L. Berns

Die IHK Mittlerer Niederrhein warnt zusammen mit insgesamt 14 nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern vor einer Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte im Stromnetz. Damit spricht sie sich gegen den Referentenentwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium für ein "Gesetz zur Modernisierung der Netzentgeltstruktur" aus. Das teilte die IHK Mittlerer Niederrhein jetzt mit. In einem gemeinsamen Schreiben haben die Industrie- und Handelskammern an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft appelliert, sich deutlich gegen die Vereinheitlichung der Netzentgelte auszusprechen.

In dem Schriftstück betonen die NRW-Industrie- und Handelskammern, dass durch eine bundesweite Umwälzung der Übertragungsnetzentgelte lediglich ein weiterer Umverteilungsmechanismus im Energiebereich zu Lasten der Wirtschaft ihrer Regionen eingeführt würde. Die Mehrkosten in Höhe von rund 500 Millionen Euro würden weite Teile des Landes NRW und die Mehrzahl der Unternehmen des Landes zusätzlich stark belasten. "Wir befürchten, dass eine solche Mehrbelastung zu einem deutlichen Standortnachteil in den betroffenen Regionen führt", teilt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, mit. "Dies dürfte insbesondere für die Industrie ein Nachteil sein, die in NRW alleine 40 Prozent des gesamten Industriestroms in Deutschland verbraucht."

Die IHKs unterstützen grundsätzlich die Forderung nach einer gerechten Verteilung der Kosten der Energiewende. "Die Vereinheitlichung der Netzentgelte in den Übertragungsnetzen ist dafür jedoch weder zielführend noch sachgerecht", so die Industrie- und Handelskammern, die die Pläne aus dem Bundeswirtschaftsministerium mit großer Sorge betrachten und massive zusätzliche Belastungen für einen Großteil der Wirtschaft in Nordhrein-Westfalen befürchten. In ihrem Schreiben weisen die Kammern darauf hin, dass NRW bereits deutlich höhere Lasten der Energiewende schultere als die anderen Länder.

(NGZ)
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