Rhein-Kreis Neuss KMU-Berater stellen ihr Bankenbarometer vor

Rhein-Kreis Neuss · Kleine Unternehmen mit bis zu 40 Mitarbeitern schätzen ihre Finanzierungs- und Banken-Situation schlechter ein als größere Unternehmen. Dies ist ein zentrales Ergebnis des jetzt von "Die KMU-Berater - Bundesverband der freien Berater" vorgelegten Bankenbarometers 2017. Der Verband hat hierzu zum vierten Mal eine Umfrage unter Unternehmen durchgeführt. Das teilten "Die KMU-Berater" jetzt mit. Sie weisen besonders auf drei Bereiche hin, die die kleineren Unternehmen am negativsten einschätzen.

Laut Umfrage würden nur sechs Prozent der Unternehmer von ihren Banken vollumfänglich über das Ergebnis des Bankenratings für ihre Firma informiert. Ebenfalls nur sechs Prozent stellen fest, dass ihnen ihre Bankberater ihnen öffentliche Förderkredite "positiv und aktiv" anbieten. "Und nur drei Prozent stimmen der Aussage zu, dass Sicherheiten bei der Kreditgewährung nicht die entscheidende Rolle spielen", teilt der Verband mit. "Damit wird deutlich, dass die Verhandlungsposition der kleineren Unternehmen im Kreditgespräch relativ schwach ist", erklärt Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating der KMU-Berater. Denn die Ratingquote als wesentliche Grundlage jeder Kreditentscheidung müsse ein Unternehmen kennen, um seine Verhandlungsposition einschätzen zu können. Ebenfalls wichtig seien die Ergebnisse der Kapitaldienstfähigkeitsberechnung und die Bewertung der gegebenen Sicherheiten durch die Bank. "Unternehmen, die diese drei Bestimmungsfaktoren für die Kreditbereitschaft ihrer Bank kennen, können die eigene Verhandlungsposition realistisch einschätzen und gehen damit gut vorbereitet in ihre Kreditverhandlungen", erläutert Sander.

Die KMU-Berater empfehlen den Unternehmern, ihre Bankbetreuer beharrlich nach dem Ergebnis des Bankenratings, der Kapitaldienstfähigkeitsberechnung und der Sicherheitsbewertung zu fragen. Auf dieser Basis falle den Unternehmen auch das Einfordern öffentlicher Förderkredite leichter. Zudem empfehlen die Berater, sich nicht auf eine kreditgebende Hausbankbeziehung zu verlassen. "Zwei kreditgebende Hausbanken sollten heute der Standard sein", betont Sander.

(NGZ)
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