Rhein-Kreis Neuss Krankenstand ist leicht gestiegen

Rhein-Kreis Neuss · Die AOK legt ihren Rheinlandbericht für das erste Halbjahr 2016 vor.

 Häufigster Krankheitsgrund: Atemwegsinfektionen.

Häufigster Krankheitsgrund: Atemwegsinfektionen.

Foto: dpa

Der Rhein-Kreis Neuss belegt bei den Krankenständen einen mittleren Platz. Das belegt der Rheinlandbericht für das erste Halbjahr 2016 der Krankenkasse AOK. Am gesündesten sind die AOK-Versicherten im Köln-Bonner-Raum. Den höchsten Krankenstand gibt es in der Region Wuppertal.

Bei der Datenerhebung wurden die Arbeitsunfähigkeitsinformationen von etwa einer Million erwerbstätigen AOK-Versicherten aus rund 150.000 Unternehmen im Rheinland ausgewertet. Im Rhein-Kreis Neuss sind die Krankenstände im ersten Halbjahr 2016 leicht angestiegen. Von 5,74 Prozent im Jahr 2015 auf 5,83. Der Blick auf die Zahlen zeigt: Seit 2012 steigen die Krankenstände im Kreis kontinuierlich. Etwa 52 Prozent der AOK-Versicherten aus dem Kreis und aus Krefeld haben im ersten Halbjahr 2016 hingegen keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eingereicht.

"Im Schnitt ist jeder AOK-Versicherte im Kreis zwölf Tage krank gewesen", erklärt Thorsten Flach vom Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung. "Der Kreis liegt damit über dem rheinlandweiten Durchschnitt."

Der häufigste Krankheitsgrund: Atemwegserkrankungen. Fast jeder Dritte war 2016 aufrund dessen arbeitsunfähig. Durchschnittlich fehlten die Versicherten dadurch sechseinhalb Tage. Am längsten arbeitsunfähig sind diejenigen mit Muskel-Skelett-Erkrankungen. In den Betrieben im Rhein-Kreis fehlten Arbeitnehmer deswegen durchschnittlich 16 Tage. Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen haben im Kreis zugenommen. Der Wert liegt aber unter dem rheinlandweiten Wert. Durchschnittlich fehlen AOK-Versicherte mit einer solchen Erkrankung 28 Tage.

Die höchsten Krankenstände verzeichnen die öffentliche Verwaltung, die Ver- und Entsorgungsunternehmen, Pflege- und Altenheime sowie die Metallerzeugung. "In der öffentlichen Verwaltung ist der Altersdurchschnitt sehr hoch, weil es dort lange Zeit einen Einstellungsstopp gab", sagt Flach. "Ältere Menschen werden nicht häufiger krank, aber sie brauchen mehr Regenerationszeit." Unter anderem in der Kommunikationsbranche und im Gastgewerbe melden sich die wenigsten AOK-Versicherten krank. "Kellner schleppen sich oft auch krank zur Arbeit, um das Trinkgeld zu bekommen", sagt Flach.

(eler)
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