Rhein-Kreis Neuss Kreis geht bei "Regionalen" leer aus

Rhein-Kreis Neuss · Landesregierung entscheidet gegen Bewerbungen mit Kreisbeteiligung.

 Erfolglos: Projekt NiederRheinLande.

Erfolglos: Projekt NiederRheinLande.

Foto: Kirschstein Frank

Nach der gestrigen Kabinetts-Entscheidung zu den Regionalen 2022 und 2025 steht fest: Die Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) mit Düren, Euskirchen, Heinsberg, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Rhein-Erft Kreis wird nicht zu den Regionen gehören, die mit millionenschweren Fördergeldern des Landes unterstützt werden. Auch das Regionale-Projekt "NiederRheinLande", bei dem der Kreis unter anderem mit Düsseldorf, Krefeld und Mönchengladbach sowie den niederländischen Provinzen Gelderland, Limburg und Nordbrabant kooperieren wollte, ging leer aus. Die Regionalen 2022 und 2025 finden im Bergischen Rheinland, in Südwestfalen und Ostwestfalen-Lippe statt.

Ralf Müller, Leiter des Büros von Bürgermeister Klaus Krützen, zeigt sich enttäuscht: "Das sind keine guten Nachrichten", meint er. Angesichts der Herausforderungen, vor denen das Braunkohlenrevier stehe, wäre eine zusätzliche Unterstützung willkommen gewesen. "Doch das hat leider nicht funktioniert", sagt Müller: "Wir werden uns jetzt auf die Zusage der Landesregierung verlassen, dass es auch außerhalb der Regionalen eine Hilfe beim Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlenrevier geben wird."

Überrascht von der Jury-Entscheidung zeigt sich der Landtagsabgeordnete Rainer Thiel (SPD): "Ich habe natürlich gehofft, dass das Revier den Zuschlag erhalten würde", sagt er. Dennoch könne er dem Wettbewerb ein Gutes abgewinnen: "Die Landesregierung hat nach der Entscheidung zugesagt, dass sie nach Möglichkeiten suchen wird, die Konzepte für einen Strukturwandel zu unterstützen." Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Wirtschaftsminister Garrelt Duin und Stadtentwicklungsminister Michael Groschek wollen auf die Region zugehen, um konkrete Umsetzungsschritte zu vereinbaren.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) hingegen hält die Ankündigungen des Landes für wenig vielversprechend: "Vor allem mit Blick auf die Innovationsregion Rheinisches Revier wurde die Chance vertan, im Zusammenwirken aller Kräfte dafür zu sorgen, dass der Strukturwandel gelingt." Es sei bedauerlich, dass das Land sich dagegen entschieden habe. Aus Sicht von IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz hätten die Bewerbungen den Zuschlag verdient gehabt. Letztlich werde der Strukturwandel an dem Nein aus Düsseldorf jedoch nicht scheitern: "Strukturwandel findet auch ohne Regionalen statt."

(wilp/ki-)
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