Rhein-Kreis Neuss Kreis-Wirtschaft setzt auf Wachstum

Rhein-Kreis Neuss · Die Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises zieht in ihrem Jahresbericht eine erfolgreiche Bilanz. Problem bleibt der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit.

 Wirtschaftsförderer Robert Abts, Wirtschaftsdezernent Jürgen Steinmetz und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke berichten über die Wirtschaft.

Wirtschaftsförderer Robert Abts, Wirtschaftsdezernent Jürgen Steinmetz und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke berichten über die Wirtschaft.

Foto: salzburg

Die Regiobahn wird gerne als Erfolgsgeschichte bezeichnet, und eine solche schreibt auch die Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises nach Ansicht ihrer Protagonisten. Und so stellten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Wirtschaftsdezernent Jürgen Steinmetz und der Amtsleiter für Wirtschaftsförderung, Robert Abts, ihren Jahresbericht gestern Vormittag bei einer Fahrt in der Regiobahn vor. Es war bestimmt allein dem Vorführungseffekt geschuldet, dass genau dann die Bahn mit fünf Minuten Verspätung in den Neusser Hauptbahnhof einfuhr.

Der Schienenverkehr zwischen Kaarst und Mettmann mit rund 23 000 Fahrgästen am Tag steht beispielhaft für den Standortfaktor Infrastruktur. Mit dem Bau der Kreisstraße K37n bringt sich der Rhein-Kreis in die Erschließung des neuen Gewerbegebiets Kaarster Kreuz ein.

"Der Erschließungsvertrag mit Ikea wird spätestens im Mai unterschrieben", sagt Jürgen Steinmetz, Im Juni folgt der Erarbeitungsbeschluss zum Regionalplan, der die Entwicklungsmöglichkeiten von Gewerbe und Wohnbebauung für die kommenden 15 Jahre festlegt. "Wir können als öffentliche Hand die Rahmenbedingungen beeinflussen, am Schluss kommt es aber auf die Firmen an", sagte Landrat Petrauschke. Dazu gehören die Motivation etwa durch das CSR-Projekt zur sozialen Verantwortung, die Auszeichnung von familienfreundlichen Betrieben und das neue "Gütesiegel Zukunft Mittelstand". Es wird erstmals am 7. Mai an neun Unternehmen vom Niederrhein, davon sieben aus dem Rhein-Kreis, in Kategorien wie "Arbeitgeberqualität", "Service" oder "Innovation" vergeben.

Rückblickend hat der Rhein-Kreis laut IHK Mittlerer Niederrhein im vergangenen Jahr das höchste Wirtschaftswachstum erzielt, doppelt so hoch wie der NRW-Schnitt. Trotz 1000 zusätzlicher sozialversicherungspflichtig Beschäftigter ist die Arbeitslosenquote von 5,9 auf 6,4 Prozent gestiegen. Damit steht der Rhein-Kreis im regionalen Vergleich dennoch am besten da. "Trotzdem hätten wir gerne schon im letzten Jahr bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen, insbesondere bei Jugendlichen, mehr erreicht", sagt Petrauschke. Dies sei nun ein Schwerpunkt für 2014, ebenso der Abbau des Fachkräftemangels. "Gerade in den technischen Fächern müssen Wirtschaft und Schule stärker zueinander finden", sagte Robert Abts. Im Gesundheitswesen wird derzeit gemeinsam mit Düsseldorf und dem Kreis Mettmann eine Brancheninitiative entwickelt.

(stef)
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