Rhein-Kreis Neuss Kreiskatholikenrat: Klare Worte zu den Herausforderungen der Zeit

Rhein-Kreis Neuss · Walter Pesch, Vorsitzender des Kreiskatholikenrats, hat beim Neujahrsempfang, zu dem die Vertreter der Gemeinden und Verbände ins Neusser Augustinerinnen-Kloster Immaculata eingeladen hatten, klare Worte zu den Herausforderungen der Zeit gefunden.

 Tim Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrats im Bistum.

Tim Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrats im Bistum.

Foto: Mak

Die Verantwortung der Christen angesichts der zahlreichen Flüchtlinge sei es, genau hinzusehen und hinzuhören, zu differenzieren und nicht zu pauschalisieren. "Jesus spricht: ,Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern und Schwestern, das habt ihr mir getan.' Bezüglich unserer Verantwortung gegenüber Flüchtlingen gibt es nicht mehr, aber auch nicht weniger zu sagen", betonte Pesch. Und dennoch: "Straftäter sind Straftäter, unabhängig davon, woher sie kommen." Die Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht nannte der Vorsitzende des Katholikenrats "abscheulich".

Vor dem Empfang hatten die zahlreichen Besucher einen Gottesdienst mit Kreisdechant Monsignore Guido Assmann und Pfarrer Jochen Koenig in der Klosterkapelle gefeiert. Dazu und zur anschließenden Begegnung waren unter anderem Tim Kurzbach, der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln, sein aus Neuss stammender Stellvertreter Cornel Hüsch sowie Peter Marzinkowski, ebenfalls aus Neuss stammender Alt-Bischof von Alindao in Zentralafrika, gekommen. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sowie der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer, dessen Stellvertreter Jörg Geerlings und die Kaarster Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus, gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende des Kreiskatholikenrats, reihten sich ebenso in die Gästeschar ein wie die Neusser Schützenkönigin Stefanie Sassenrath, die Vorsitzende des Sozialdienstes Katholischer Frauen ist.

Der Dank des Katholikenrat-Vorstandes galt den Haupt- und Ehrenamtlichen. Sie gäben der frohen Botschaft mit Herz und Hand Gestalt. "Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog hat einmal gesagt, es müsse ein Ruck durch unsere Gesellschaft gehen. Dies ist, so finde ich, aktueller denn je. Wir alle sind aufgerufen, mit Herz und Hand zu handeln. Wir alle sind aufgerufen, zu handeln und Zukunft zu gestalten - miteinander, füreinander und nicht gegeneinander", sagte Pesch. Die Integration der Flüchtlinge sei "eine große Aufgabe, die wahrscheinlich nie zu Ende gehen wird". Er mahnte auch an, dass sich viele Bürger anscheinend überfordert fühlen. "Viele spüren Angst und Ungewissheit, viele sehen sich selbst und die Flüchtlinge in Konkurrenz zueinander, und besonders schlimm: Viele nutzen dies für ihre abstrusen, rechten politischen Meinungsbilder und zur Meinungsmache", so Pesch.

(NGZ)
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