Rhein-Kreis Neuss Kreissynode diskutiert Zukunft der Kirche

Rhein-Kreis Neuss · Am Samstag geht es in der Gnadentaler Kreuzkirche auch um die Arbeit der Ehrenamtlichen.

 Dietrich Denker, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gladbach-Neuss, und Ute Dornbach-Nensel vom Öffentlichkeitsreferat.

Dietrich Denker, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gladbach-Neuss, und Ute Dornbach-Nensel vom Öffentlichkeitsreferat.

Foto: ki-

Eins ist Dietrich Denker, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gladbach-Neuss, schon länger klar: Kirche ist kein Selbstläufer. Um Menschen dazu zu bewegen, Mitglied zu bleiben und sich eventuell sogar noch zu engagieren, muss etwas getan werden, denn Austritte sind auch in der evangelischen Kirche an der Tagesordnung. Denker weiß: Für viele kommen die Gottesdienste "altbacken" daher und junge Leute überlegen sich, ob sie den Betrag für die Kirchensteuer nicht an anderer Stelle notwendiger bräuchten und denken: "Den Laden brauche ich eigentlich nicht", so Denker.

Dass sie ihn doch benötigen, davon möchte der Superintendent sie überzeugen und mit welchen Mitteln soll bei der Kreissynode am kommenden Samstag, 14. April, in der Gnadentaler Kreuzkirche, die um 8.30 Uhr mit einem Gottesdienst eröffnet wird, diskutiert werden. Dazu wird es sieben verschiedene Arbeitsgruppen geben. Das Motto der Synode lautet "Der Evangelische Kirchenkreis Gladbach-Neuss als Gemeinschaft von Gemeinden im Jahr 2030 - eine Zukunftswerkstatt".

Es wird um das Erscheinungsbild der Kirche gehen, um neue Strategien, um eine Verbesserung der Kommunikation. "Mit dem Schaukasten vor der Kirche erreicht man niemand. Und auch eine Homepage reicht nicht", sagt Dietrich Denker. Was funktioniert - dafür soll am Samstag die Arbeitsgruppe "Kommunikation mit den modernen Medien" Ideen liefern. Auch über die politische Verantwortung des Kirchenkreises wird gesprochen. Dazu Denker: "Dabei geht es um die Betreuung von Flüchtlingen, die Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen sowie auch das Thema Kirchenasyl." Und natürlich ist die Gewinnung und Begleitung Ehrenamtlicher ein Thema. Denn Ehrenamtler fehlen gerade in der Gruppe der 30- bis 60-Jährigen. Warum? Vielleicht, weil sie glauben, Kirche habe nichts mit ihrer Lebenswirklichkeit zu tun? Weil sie ehrenamtliches Engagement für zu zeitaufwendig halten? "Dann muss es anders organisiert und auch entbürokratisiert werden", sagt Denker.

Und was ist vom Reformationsjahr übriggeblieben? "Die Menschen haben Kirche wahrgenommen, durchaus auch kritisch, aber auch festgestellt, dass sie nicht so vermieft ist wie gedacht. Da müssen wir jetzt dranbleiben", sagt Denker. Das geschieht auch am Samstag.

(NGZ)
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