Rhein-Kreis Neuss Medicoreha stellt sich für die Zukunft auf

Rhein-Kreis Neuss · Unternehmensgründer Dieter Welsink bereitet perspektivisch die Übergabe an die nächste Generation vor. Das spielt strategisch eine Rolle. Herzstück sind die drei großen ambulanten Fachkliniken für medizinische Rehabilitation.

 Am Standort in Mönchengladbach-Rheydt hat die Medicoreha ihre Fläche deutlich vergrößert. Alleine dort ist sie auf 2500 Quadratmeter aktiv.

Am Standort in Mönchengladbach-Rheydt hat die Medicoreha ihre Fläche deutlich vergrößert. Alleine dort ist sie auf 2500 Quadratmeter aktiv.

Foto: Medicoreha

Wachsen in Qualität. Unter diesem Motto stellt sich die Medicoreha-Gruppe für die Zukunft auf - und bereitet den Generationswechsel vor. "Ich bin jetzt 60 Jahre alt. Das spielt natürlich in strategische Überlegungen hinein. Auch weil es perspektivisch um die Übergabe an die nächste Generation geht", sagt Dieter Welsink. Der Medicoreha-Gründer ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. Und er ist mit der Art und Weise, wie er die Medicoreha-Gruppe auf die Übergabe vorbereitet, ein gutes Beispiel für viele Geschäftsleute. Eine Firmenübergabe will perspektivisch geplant sein.

Bei der Medicoreha ist die nächste Generation schon eingebunden. Dieter Welsinks Tochter Svenja Niemietz (30) leitet die Bildungsakademie innerhalb des Gesundheitsunternehmens. Komplettiert wird die Unternehmensleitung durch Geschäftsführer Philipp Hemmrich (53), der sich federführend um die Leistungs- und Vertragsentwicklung kümmert. Der Mix aus extern hinzugekommenen Experten und der nächsten Generation aus der Familie macht's. Und die Erfolge auf dem eingeschlagenen Weg zeigen, dass die Richtung stimmt. "Wir sind gut zusammengewachsen", sagt Welsink. Der Diplom-Sportlehrer, Physiotherapeut und frühere Weltklasse-Kanute, der 1979 zusammen mit Peter Czupryna Weltmeister im Zweier-Kanadier wurde, hat das Unternehmen 1986 in Dormagen gegründet und zu einer echten Größe in der Region aufgebaut. Inzwischen ist Medicoreha mit rund 270 Mitarbeitern an zwölf Standorten vertreten - der Niederrhein ist dabei die Heimat- und Herzregion.

 Svenja Niemietz tritt bei Medicoreha in die Fußstapfen ihres Vater Dieter Welsink (r.). Philipp Hemmrich (l.) komplettiert die Unternehmensleitung.

Svenja Niemietz tritt bei Medicoreha in die Fußstapfen ihres Vater Dieter Welsink (r.). Philipp Hemmrich (l.) komplettiert die Unternehmensleitung.

Foto: woi

Spezialisiert ist die Medicoreha auf die medizinisch-therapeutische Betreuung in der ambulanten medizinischen Rehabilitation, der Physio- und Ergotherapie, der Sportmedizin und der individuellen Gesundheitsförderung. Hinzu kommt mit der Medicoreha-Akademie der Bildungsbereich des Unternehmens. An Schulstandorten in Neuss und Essen stehen 450 staatlich anerkannte Ausbildungsplätze in der Physio- und Ergotherapie zur Verfügung. Zudem wird in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein der Bachelor-Studiengang "Angewandte Therapiewissenschaften" für angehende Physio- und Ergotherapeuten angeboten.

Dieter Welsink hat schon manchen Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik erlebt, und er sieht die Entwicklung noch längst nicht am Ende. Er betont die Bedeutung von individuell zugeschnittenen Reha-Maßnahmen, die Menschen im Falle von Erkrankungen wieder leistungsfähig machen - und damit die Lebensqualität steigern und den Leidensdruck mindern. Und er hat gesehen, wie gerade im Sport ein Umdenken eingesetzt hat: Wo sich in den 1980er Jahren in erster Linie ein Masseur um die Fitness der Athleten gekümmert hat, entwickelte sich eine interdisziplinär aufgestellte Trainingswissenschaft.

Interdisziplinär ist die Medicoreha mit einem Team aus Medizinern, Ergo- und Physiotherapeuten und vielen weiteren Fachkräften schon lange aufgestellt. Herzstück für die Zukunft sind die drei großen ambulanten Fachkliniken für medizinische Rehabilitation in Neuss (am Lukaskrankenhaus) sowie in Mönchengladbach-Rheydt und Köln. Der Entschluss, aus dem Borussia-Park wegzugehen, wurde daher ganz bewusst gefällt. "Wir haben dafür den Standort in Rheydt deutlich vergrößert", sagt Welsink.

(abu)
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