Rhein-Kreis Neuss Niederlande - der verlässliche Partner

Rhein-Kreis Neuss · Mit keinem anderen Land sind die grenzüberschreitenden Kontakte der Wirtschaft am Niederrhein so ausgeprägt wie mit den Niederlanden. Das Nachbarland ist ein verlässlicher Partner für die Unternehmen - und ein wichtiger Markt.

 Beim Firmen-Matching konnten beim Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforum Kontakte zu möglichen Geschäftspartnern geknüpft werden.

Beim Firmen-Matching konnten beim Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforum Kontakte zu möglichen Geschäftspartnern geknüpft werden.

Foto: IHK

Zwei Zahlen verdeutlichen die immense Bedeutung der Niederlande für die Wirtschaft am Niederrhein: 51 Prozent der auslandsaktiven Betriebe exportieren Güter in den Nachbarstaat, bei den auslandsaktiven Industrieunternehmen sind es sogar 63 Prozent. Das geht aus dem Außenwirtschaftsbarometer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hervor. Zudem zählen die Niederlande auch zu den bedeutendsten Importländern für die Unternehmen in der Region. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz stellt die besondere Bedeutung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern mit einem Satz klar. "Die Niederlande sind der größte Investor am Niederrhein", sagt Steinmetz.

Darüber hinaus zählt das Nachbarland gerade in Zeiten von Brexit und Co. - die Folgen der US-Wahl von Donald Trump noch gar nicht eingerechnet - zu den besonders verlässlichen Partnern. Und Verlässlichkeit ist ein hohes Gut, gerade in Zeiten geopolitischer Krisen und vor dem Hintergrund der Wachstumsschwäche Chinas. Die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen dem Niederrhein und den Niederlanden stehen für Stabilität.

Welch große Bedeutung dem Miteinander auf beiden Seiten der Grenze beigemessen wird, wurde erst vor kurzem wieder im Borussia-Park in Mönchengladbach deutlich - beim siebten Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforum, zu dem die IHK Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit Partnern eingeladen hatte. "Etwas Vergleichbares gibt es in der Region nicht", sagt Steinmetz. Beim Forum nutzten mehr als 800 Teilnehmer aus Deutschland und den Niederlanden die Chance, potenzielle Geschäftspartner kennenzulernen und Marktchancen auszuloten. "Wir pflegen eine ganz besondere Beziehung zu unserem Nachbarn Niederlande", betont Heinz Schmidt, Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein. "Für gut die Hälfte der außenwirtschaftlich engagierten Unternehmen am Niederrhein sind die Niederlande der wichtigste Handelspartner."

Die Umfrageergebnisse, so Schmidt, untermauerten aber auch die Bedeutung des EU-Binnenmarktes. "Unter den 20 wichtigsten Absatzmärkten befinden sich mit China und den USA nur zwei nichteuropäische Länder", sagt Schmidt. "Angesichts des geplanten Austritts Großbritanniens aus der EU tun wir gut daran, uns die Vorteile eines integrierten europäischen Marktes vor Augen zu führen." Die vier Grundfreiheiten des Binnenmarktes - freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital - gehörten untrennbar zusammen. Günther von Horzetzky, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, betonte den Stellenwert der Niederlande: "Das Handelsvolumen zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden beträgt rund 55 Milliarden Euro - eine gewaltige Summe." Twan Beurskens, Regionalminister für Wirtschaft und Innovation der Provinz Limburg, lobte die traditionell gute Zusammenarbeit und enge Verflechtung zwischen Limburg und dem Niederrhein. "Gute Beziehungen müssen gepflegt werden. Dazu trägt dieses Forum bei", ergänzte Hans van den Heuvel, Konsul des Königreichs der Niederlande. Die achte Auflage des Wirtschaftsforums ist in Planung.

(NGZ)
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