Rhein-Kreis Neuss NRW-Listen: Gröhe und Schulz sind top

Rhein-Kreis Neuss · Mit Hermann Gröhe soll erstmals ein Neusser die CDU-Landesliste zur Bundestagswahl anführen. Der Minister freut sich über die Aufgabe, die zugleich Herausforderung ist: Kanzlerkandidat Martin Schulz wird der SPD-Spitzenkandidat sein.

Aufsteiger Hermann Gröhe. Nach erfolgreichem Wahlkampf 2013 berief Regierungschefin Angela Merkel ihren Generalsekretär ins Kabinett. Seither punktet er unbeschadet als Gesundheitsminister im Euro schweren "Haifischbecken der Lobbyisten". Der Lohn der Last: Der Neusser soll zur Bundestagswahl am 24. September erstmals die CDU-Landesliste NRW anführen. Diesen einstimmigen Vorschlag hat der Landesvorstand zu Wochenbeginn verabschiedet. Gröhe folgt auf Bundestagspräsident Norbert Lammert, der nicht mehr für die Volksvertretung in Berlin kandidiert. Vor vier Jahren hatte Gröhe als damaliger Generalsekretär Listenplatz 4 seiner NRW-CDU eingenommen.

Pikant ist, dass Hermann Gröhe als NRW-Spitzenkandidat seiner Partei im Land auf den denkbar populärsten und wichtigsten SPD-Bewerber treffen wird: Martin Schulz Der (noch designierte) Kanzlerkandidat aus Würselen nahe Aachen soll die SPD-Landesliste hierzulande anführen. Schulz und Gröhe sind die Topleute der beiden großen Volksparteien, die die Pole-Position auf den Landeslisten von SPD und CDU einnehmen werden.

In dieser Konstellation kommt urplötzlich Daniel Rinkert eine besondere Rolle im Wahlkampf zu. Der junge Vorsitzende der Kreis-SPD aus Grevenbroich ist ein enger Mitstreiter von Martin Schulz, der an Rhein und Ruhr Kanzler- und Spitzenkandidat in Personalunion ist, und als Bundestagskandidat seiner Partei zugleich der Herausforderer von Hermann Gröhe, der im Wahlkreis Neuss I (Dormagen, Grevenbroich, Neuss und Rommerskirchen) zuletzt immer das Direktmandat holte und nun auch die Schar der Bundestagsbewerber der CDU-NRW anführt. Rinkert; "Das ist eine witzige Situation. Mein Ziel ist es, den Wahlkreis direkt zu holen. Da wird Hermann Gröhe den guten Listenplatz dann auch benötigen."

Die ihm angetragene Spitzenposition empfindet Hermann Gröhe als "Ehre und Freude", sie bedeute aber auch "Verantwortung und Pflicht". Dass Martin Schulz die SPD-Liste in NRW anführe, sei für ihn ein besonderer Anreiz. Als "leidenschaftlicher Wahlkämpfer" gehe er in die Auseinandersetzungen der nächsten Wochen und Monate. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik werde, so Gröhe, der Erfolgskurs einer Bundesregierung zugleich von links und rechts angegriffen. Da gelte es den Bürgern deutlich zu machen, dass die Union der verlässliche Stabilitätsanker sei.

Armin Laschet, CDU-Chef in Nordrhein-Westfalen, setzt auf die Zugkraft seines Spitzenkandidaten aus dem rheinischen Neuss: "Mit Bundesminister Hermann Gröhe steht ein engagierter Christ und erfolgreicher Gesundheitsminister an der Spitze der Landesliste, der am überragenden Erfolg der CDU bei der letzten Bundestagswahl als Generalsekretär wesentlichen Anteil hatte. Auf Platz zwei folgt ihm Karl-Josef Laumann, die engagierte Stimme Westfalens und das soziale Gesicht der CDU."

Für den früheren Neusser CDU-Politiker Heinz Günther Hüsch (87), der hierzulande als Entdecker und Förderer des politischen Talents Hermann Gröhe gilt, ist der Ruf an die Spitze der Landesliste eine logische Konsequenz der guten Arbeit, die Gröhe seit Jahren abliefere: "Die CDU in Nordrhein-Westfalen hat keinen besseren Bewerber."

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