"Disko Deutschland geht wählen!" Offener Brief von Sven Väth, Westbam und Co.

Sven Väth, 2Raumwohnung, Westbam - sie und viele andere zählen nicht nur zu den angesagten Acts der Tanztempel-Szene. Sie haben eine weitere Gemeinsamkeit: Sie gehen am Sonntag alle zur Wahl. Und sie appellieren an alle jungen Menschen, ebenfalls in der Wahlkabine ihr Kreuzchen zu machen. "Disko Deutschland geht wählen!" - so heißt die beispiellose Initiative, die im vergangenen Monat ins Leben gerufen wurde und deren Koordinator und Motor das Neusser Tribehouse an der Bockholtstraße ist. Auch 2Raumwohnung hat den Offenen Brief unterzeichnet und möchte, dass Jugendliche an die Wahlurne gehen. 2Raumwohnung ist am Samstag im Tribehouse zu sehen.

Sven Väth, 2Raumwohnung, Westbam - sie und viele andere zählen nicht nur zu den angesagten Acts der Tanztempel-Szene. Sie haben eine weitere Gemeinsamkeit: Sie gehen am Sonntag alle zur Wahl. Und sie appellieren an alle jungen Menschen, ebenfalls in der Wahlkabine ihr Kreuzchen zu machen. "Disko Deutschland geht wählen!" - so heißt die beispiellose Initiative, die im vergangenen Monat ins Leben gerufen wurde und deren Koordinator und Motor das Neusser Tribehouse an der Bockholtstraße ist. Auch 2Raumwohnung hat den Offenen Brief unterzeichnet und möchte, dass Jugendliche an die Wahlurne gehen. 2Raumwohnung ist am Samstag im Tribehouse zu sehen.

Rund 50 bekannte Namen stehen jetzt hinter dem Projekt - darunter auch Fachzeitschriften wie "Spex", "Ravetime" und "Groove". "Wir haben gemeinsam einen Offenen Brief zur Aktion 'Disko Deutschland geht wählen' geschrieben", erklärt Erik Ludwig, Betreiber des Tribehouses. Doch "nur" mit dem guten Namen Jugendliche an die Wahlurne zu bringen, darin erschöpfte sich das Engagement keineswegs. "So hat DJ T mehr als 40.000 E-Mails auf den Weg gebracht, um die Aktion bekannt zu machen. Und die großen Szenezeitschriften haben kostenlosen Anzeigenraum für mehr als 50.000 Euro bereit gestellt, haben unseren Offenen Brief in ihrem Medium abgedruckt."

Nicht nur auf Papier, auch auf Metall publizierten die Organisatoren den Wahl-Aufruf: 3.500 Buttons mit dem Schriftzug "Disko Deutschland geht wählen!" wurden gepresst und verteilt. Der Offene Brief richtet sich "an alle Politikverdrossenen": "Die letzten Tage bis zur Bundeswahl verstreichen, und langsam sollte sich jeder darüber klar werden, an welcher Stelle er sein Kreuzchen am 22. September machen wird. Statt dessen registrieren wir im Freundes- und Bekanntenkreis, aber auch in den Medien, zunehmend eine Politikverdrossenheit. Viele junge Menschen wenden sich angenervt von Politik und Politikern ab und sind der Meinung, dass 'es eh nichts bringt', sein Wahlrecht wahrzunehmen" heißt es in dem Brief.

3.500 Buttons mit dem Appell "Disko Deutschland geht wählen!" sind gepresst und von Aktivisten und Prominenten verteilt worden. Außerdem wurden 40.000 E-Mails an Jungewähler geschickt.

Und weiter: "Dagegen wollen wir etwas unternehmen und haben daher die Aktion 'Disko Deutschland geht wählen!' ins Leben gerufen. Wir, die wir uns im im Techno- und House-Nightlife bewegen, lieben unsere Individualität, wir lieben unsere Freiheit. Jeder von uns ist mehr oder weniger wählerisch. Warum gehe ich in den einen Club und nicht in den anderen? Warum ziehe ich Klamotten vom Label XY an, niemals von dem Label Z? Das DJ-Set von Soundso möchte ich unbedingt hören, dagegen finde ich DJ Namenlos ganz grauenhaft. Triviale Beispiele aus unserem Alltagsleben. Wir entscheiden uns ständig, treffen eine Wahl. Aber wenn es um die Zukunft unseres Landes geht, machen wir plötzlich die Augen zu und sind komplett desorientiert. Das kann aus unserer Sicht nicht richtig sein. Jeder Nichtwähler unterstützt möglicherweise eine Politik, die er am Ende gerne verhindert hätte.

Die Ausrede, 'ich hatte am Wochenende keine Zeit, um pünktlich das Wahllokal aufzusuchen', gilt nicht! Jeder hat das Recht und die Möglichkeit, per Briefwahl seine Stimme abzugeben. Deswegen möchten wir mit der Aktion 'Disko Deutschland geht wählen!' gegen die Politikverdrossenheit und für die Wahrnehmung des Wahlrechts werben".

Nicht nur bei Rave-, Dance- und Trance-Insidern hat diese Werbung Anklang gefunden: "Auch von Politikern aller Parteien haben wir positive Rückmeldungen erhalten. So hat uns der Neusser CDU-Chef Cornel Hüsch einen Brief geschrieben, und SPD-Vorsitzender Benno Jakubassa telefonisch die Aktion begrüßt", freut sich Erik über die Resonanz auf den Offenen Brief.

Folgende Aktivisten und Prominente unterstützen die Aktion: 2Raumwohnung, Acid Maria, Andry Nalin, Aranza Caballero, Cora Haameyer, DJ Phono, Ellen Alien, Erik Ludwig, Frank Lorber, Gebr. Teichmann, Gisela Glitzerschrill, Groove, Hans Nieswandt, Hooligan, KoweSix &ToboTop, Lexy & K-Paul, M.A.N.D.Y., Maik Maurice, Mark Spoon, Märtini Brös., Michael Meyer, Mike Litt, Moguai, Nana, OK69, Optixx, Partysan, Patci, Paul van Dyk, Pfadfinderei, Phil Fuldner, Ralf Kollmann, Raveline, Ricardo Villalobos, Smag, Spex, Subculture, Superpitcher, Sven Väth, T., Tania Capeluti, The Disco Boys, Timo Maas, Tobi Neumann, Tom Novy, Tortelino, Tribehouse, Westbam, Woody.

(NGZ)
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