Rhein-Kreis Neuss Polizei gibt Tipps zum Start in die Radsaison

Dormagen · Die Verkehrssicherheitsberater beantworteten viele Fragen, besonders zu Pedelecs, E-Bikes, Helmen.

Die Polizeihauptkommissare Daniela Luppus, Gereon Hogenkamp und ihre Kollegen hatten gestern in der Dormagener Fußgängerzone kaum Zeit, einen Schluck aus ihren Kaffeebechern zu nehmen. Der Andrang am Stand der Verkehrssicherheitsberater von der Kreispolizei belegte aber, dass Thema und Zeitpunkt an diesem sonnigen Tag genau richtig gewählt waren. Es ging um den Start in die neue Fahrradsaison, und die Fülle der Fragen und der Bedarf an fachkundiger Information waren groß.

Ein Schwerpunkt: Pedelecs und Elektrofahrräder. "Die liegen im Trend, immer mehr Menschen interessieren sich dafür", berichtete Daniela Luppus. Die Beamtin verdeutlichte, dass es ratsam sei, das Fahren gerade von E-Bikes zu üben. Denn die motorisierten Gefährte verhielten sich anders als herkömmliche Fahrräder. Gertrud Höhn und Paul Speckenbach sind schon länger Besitzer von E-Bikes. "Wir nehmen die Räder auf einem speziellen Träger hinten am Auto auch mit in den Urlaub", erzählten die beiden Horremer. Ursprünglich waren sie gekommen, um die fahrbaren Untersätze codieren zu lassen, doch dann entwickelte sich das Gespräch auch in andere Richtungen - zum Beispiel hin zu Fahrradhelmen. Luppus erinnerte an drei tödlich verlaufene Unfälle von Radlern im vergangenen Jahr im Kreis - zwei in Dormagen, einer in Meerbusch-Strümp. Alle Opfer seien ohne Helm unterwegs gewesen. "In manchen Fällen kann ein solcher Schutz lebensrettend sein", betonte Luppus. Die Ablehnung sei immer noch relativ groß und gehe quer durch die Generationen. Luppus wünscht sich mehr Erwachsene, die sich ihrer Vorbildfunktion gerade für Kinder und Jugendliche bewusst werden und den Kopfschutz aufsetzen.

Ihr Kollege Gereon Hogenkamp schärfte das Bewusstsein der Radfahrer in einem anderen Punkt. "Dreiviertel aller schweren Unfälle im Rhein-Kreis passieren auf Flächen, wo Fahrradfahrer nicht hingehören und wo Autofahrer nicht mit ihnen rechnen", sagte Hogenkamp. Er versuche, Radler für die Risiken zu sensibilisieren, die zum Beispiel entstehen, wenn über schraffierte Flächen hinweggebraust wird.

Hoch sei die Unfallgefahr erfahrungsgemäß auch an Einmündungen und in Kreuzungsbereichen, wo Radfahrer oft übersehen würden. Hogenkamp gab allen Radlern eine Faustregel mit auf den Weg: "Wenn der Autofahrer an der Kreuzung neben mir mich nicht anguckt, dann hat er mich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht gesehen." Umgekehrt gilt dies natürlich auch.

(NGZ)
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