Rhein-Kreis Neuss Preisgekrönte Naturfotos in Sinsteden

Rhein-Kreis Neuss · Die dargestellte Schönheit der Natur soll auch ein Beitrag zu ihrem Schutz sein. Im Kreiskulturzentrum startet heute zum zweiten Mal eine Ausstellung mit den europaweit ausgezeichneten, schönsten Naturfotografien.

 Im Kreiskulturzentrum Sinsteden stellen Christoph Esser und Leiterin Kathrin Wappenschmidt die neue Fotoausstellung vor.

Im Kreiskulturzentrum Sinsteden stellen Christoph Esser und Leiterin Kathrin Wappenschmidt die neue Fotoausstellung vor.

Foto: Georg Salzburg

Alljährlich schreibt die m"Gesellschaft Deutscher Tierfotografen" (GDT) einen Wettbewerb aus, bei dem sie den "Europäischen Naturfotografen des Jahres" sucht. Nach der Premiere 2014 sind im Kulturzentrum auch in diesem Jahr etwa 90 Fotografien zu bestaunen, die sich der facettenreichen Schönheit der Natur in unterschiedlichster Weise widmen. Heute Abend wird die Ausstellung um 19 Uhr im Kulturzentrum eröffnet.

Nach der Begrüßung durch dessen Leiterin Kathrin Wappenschmidt nimmt der Naturfotograf Thomas Block zu den Exponaten wie auch zur Naturfotografie als solcher Stellung . Der GDT geht es bei diesem Wettbewerb nicht allein um ästhetische Fragen, so sehr die Bilder den Betrachter auch fesseln mögen: Für Professor Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz und Schirmherrin des Wettbewerbs, macht er vielmehr deutlich, "dass die Naturfotografie - besonders auf diesem hohem Niveau - ein wichtiges Instrument darstellt, wenn es darum geht, auf anschauliche Art überzeugende Argumente für den Naturschutz zu liefern."

Neben dem Gesamtsieger werden Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien vergeben: Vögel und Säugetiere sind dabei ebenso geeignete Motive wie Pflanzen, Pilze, Aufnahmen unter Wasser, aber auch der Mensch ist natürlich Teil der Natur und als solcher ein geeignetes Objekt für Naturfotografen. Gesamtsieger wurde der Brite Neil Aldridge, der als Motiv seines "Living Rock Art" (Lebendige Felszeichnung) betitelten Bilds zwei Antilopen gewählt hat: Die sind indes keineswegs handgreiflich-realistisch abgebildet, sondern verschmelzen gleichsam mit dem Hintergrund der afrikanischen Savannenlandschaft. So variantenreich die Motive und Techniken sein mögen, Manipulationen im Stil von Photoshop und ähnlichen Hilfsmitteln gibt es nicht.

Dies gilt gerade auch für Fotografien, die fast wie gemalt anmuten, so etwa das "Ungewöhnliche Gäste" betitelte Bild von Alexey Tishchenko aus Russland, das in der Kategorie "Mensch und Natur" den zweiten Platz belegte und eine unversehens in der Haustür stehende Giraffe zeigt. Sehenswert sind indes beileibe nicht allein die "Sieger-Fotos", denn als solche lassen sich im Grunde so gut wie alle in Sinsteden zu sehen Bilder ansehen, auch wenn sie lediglich "highly commended" und nicht platziert sind. Angesichts der außerordentlichen Qualität der (nicht ganz billigen) Ausstellung will sich Kathrin Wappenschmidt bemühen, sie in jedem Jahr nach Sinsteden zu holen. Zumindest für 2016 ist die dritte Auflage bereits gesichert.

Bei einem nur flüchtigen Rundgang dürften es angesichts der Schönheit der präsentierten Bilder wohl nur die wenigsten Besucher belassen wollen. Und wer es nicht in einem Rutsch schafft, alle Fotografien zu genießen, kann ja mehrmals wiederkommen. Zeit genug gibt es allemal, denn die Ausstellung wird bis Ende November zwei Monate lang zu sehen sein.

(NGZ)
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