Rhein-Kreis Neuss Region weiterhin stark in Europa

Rhein-Kreis Neuss · Die IHK analysiert in ihrem Außenwirtschaftsbarometer das Auslandsgeschäft.

Vor dem Hintergrund geopolitischer Krisen und der Wachstumsschwäche Chinas sowie anderer Schwellenländer hat sich die Exportkraft der Wirtschaft am Mittleren Niederrhein leicht abgeschwächt. Aufgrund der weltweit unsicheren Rahmenbedingungen rechnen die Unternehmen lediglich mit einem geringfügigen Wachstum ihres Auslandsabsatzes. Das sind wesentliche Ergebnisse des Außenwirtschaftsbarometers 2016 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. In diesem jährlich erscheinenden Stimmungsbericht fasst die IHK alle Daten und Fakten rund um die Entwicklung und Zielrichtung der Auslandsaktivitäten der regionalen Wirtschaft zusammen und gibt Hinweise, wo sich welche Chancen bieten.

Einer der größten Unsicherheitsfaktoren ist derzeit der beschlossene Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Die niederrheinischen Exporteure mit Geschäftsbeziehungen in das Vereinigte Königreich erwarten, dass sich ein vollzogener Brexit auf den Außenhandel mit Großbritannien in der Summe spürbar auswirken wird. "Die Unternehmen rechnen allerdings nicht damit, dass ein Austritt Großbritanniens aus der EU hierzulande Arbeitsplätze kosten wird", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. "Das ist eine gute Nachricht."

Die Exportintensität und Außenhandelsquote der Unternehmen am Mittleren Niederrhein liegen weiterhin deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt. "Die europäischen Märkte sind für diesen Erfolg von entscheidender Bedeutung, wie das Absatzmarkt-Ranking unseres Außenwirtschaftsbarometers belegt", so Steinmetz. Unter den Top-20-Absatzmärkten rangieren nur zwei nichteuropäische Länder: China und die USA.

Der mit Abstand bedeutendste ausländische Absatzmarkt sind die Niederlande. Auch zukünftig wird das Nachbarland eine wichtige Rolle spielen, wie das Außenwirtschaftsbarometer belegt. "Zudem sind nach Einschätzung der hiesigen Exporteure vor allem China und die USA, aber auch bislang schwierigere Märkte wie der Iran und Russland wichtige Zukunftsmärkte", erläutert Steinmetz.

Deutlich wird auch, dass aufgrund der fragilen geopolitischen Lage die Unternehmen zuletzt restriktiver bei den Planungen ihrer Auslandsinvestments waren. Allerdings hat sich zu Jahresbeginn 2016 die Lage verbessert. Die Betriebe möchten ihre Investitionen im Ausland zumindest moderat erhöhen. Bedeutendste Region für Auslandsinvestitionen der hiesigen Wirtschaft bleibt die Eurozone. Steinmetz: "Die Unternehmen tätigen Auslandsinvestitionen vor allem zum Aufbau von Vertrieb und Kundendienst. Größere Investitionen wie die kostenintensive Errichtung oder Erweiterung von Produktionsanlagen im Ausland stehen derzeit wegen gestiegener Risiken wie Terror, Krieg und der Wachstumsschwäche Chinas hinten an." Das Außenwirtschaftsbarometer steht im Internet als PDF-Datei zum Download bereit unter: "www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/6497.

(NGZ)
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