Rhein-Kreis Neuss Rhein-Kreis zeichnet Schüler mit Migranten-Stipendium aus

Rhein-Kreis Neuss · Preisträgerin Huda Ibrahim floh aus Syrien. Theodor Dinu Kraus stammt aus Rumänien. In seiner Freizeit engagiert er sich für interkulturellen Austausch.

Huda Ibrahim und Theodor Dinu-Kraus profitieren in diesem Jahr vom Migranten-Stipendium des Rhein-Kreises Neuss. Die beiden Abiturienten aus dem Irak und Rumänien erhalten ab Oktober ein Hochschulstipendium in Höhe von jeweils 300 Euro monatlich. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gratulierte den beiden zusammen mit Kreisdezernent Tillmann Lonnes: "Sie sind als Stipendiaten Vorbilder für andere Schüler mit Migrationshintergrund", sagte er, "denn Sie haben nicht nur ein sehr gutes Abitur absolviert, sondern sich auch in Ihrer Freizeit sozial engagiert".

Die Neusserin Huda Ibrahim will Zahnmedizin studieren. Der Irak-Krieg vertrieb sie zunächst nach Syrien. Mit zwölf Jahren kam sie in Neuss an, wo sie von der Hauptschule rasch zum Gymnasium wechselte. Acht Jahre später unterstützt sie nun selbst Migranten dabei, Deutsch zu lernen - in den Seiten-Einsteigerklassen an zwei Neusser Gymnasien. Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Neuss nahm die Irakerin vor kurzem ihr Abi-Zeugnis mit der Note 1,5 entgegen. Schuldirektor Gerhard Kath gratulierte seiner Schülerin und betonte, dass bereits mehrere Absolventen seines Gymnasiums von dieser Förderung profitiert haben.

Theodor Dinu-Kraus ist der andere Stipendiat. 1997 in der rumänischen Hauptstadt Bukarest geboren, kam er 2001 mit seiner Familie nach Deutschland. Er wohnt heute in Rommerskirchen und engagiert sich in seiner Freizeit für den interkulturellen Austausch zwischen seiner alten siebenbürgischen Heimat und Deutschland. Dinu-Kraus hat das Dormagener Leibniz-Gymnasium besucht (Abi-Note 1,5). Seine Zukunftsplanung steht noch nicht genau fest: Mit dem Migranten-Stipendium will er entweder Jura oder Informatik studieren.

Das Stipendium des Rhein-Kreises wird seit 2009 am erfolgreiche und sozial engagierte Abiturienten vergeben, die mit ihren Familien eingewandert sind und seit mindestens drei Jahren im Kreisgebiet leben. Wer ein Stipendium bekommt, wird von einer Expertenjury bestimmt. Zu der gehören unter anderem der Vorsitzende des Schulausschusses Rainer Schmitz und Schuldezernent Tillmann Lonnes.

(NGZ)
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