Rhein-Kreis Neuss SPD kritisiert den Verkauf der Agentur "Dienstbar"

Rhein-Kreis Neuss · Drei Jahre lang hat die Agentur "Dienstbar" haushaltsnahe Hilfestellungen wie Putzen, Waschen, Kochen oder Einkaufen bei Familien und Einzelpersonen zu Hause angeboten.

Anbieter war die öffentliche Beschäftigungsförderungsgesellschaft des Rhein-Kreises. Zu Jahresbeginn wurde die "Dienstbar" an das private Unternehmen "OV Gebäudereinigung" in Krefeld verkauft.

Die Beschäftigungsförderungsgesellschaft ist eine 100-prozentige Tochter des Technologiezentrums Glehn. Ihre Aufgabe ist es, Arbeitsmarktprojekte anzustoßen und diese dann im Sinne der Nachhaltigkeit möglichst in die Selbstständigkeit zu überführen. Dementsprechend sei es nun auch mit der 2011 gegründeten "Dienstbar" so geschehen, heißt es. Für manche Kreispolitiker kam der Verkauf überraschend und unerwartet. "Wir haben erst aus den Medien davon erfahren und hatten eigentlich vom Konzept einen anderen Eindruck, dass man nämlich zukünftig die Wohlfahrtsverbände mit einbeziehen wollte", sagte Getrud Servos (SPD) jetzt im Kreis-Sozialausschuss.

Obgleich des bereits vollzogenen Verkaufs wollte die SPD noch einige Fragen mit Dezernent Jürgen Steinmetz in seiner Funktion als Geschäftsführer der Beschäftigungsförderungsgesellschaft klären. Der Verkauf sei im Einvernehmen mit der Kreisverwaltung getätigt worden und die Mitarbeiter seien vorab schriftlich informiert worden, so Steinmetz. Von den 14 Mitarbeitern der "Dienstbar" hätten vier Widerspruch gegen den Arbeitgeberwechsel eingelegt.

Eine Angestellte habe sich einen neuen Job gesucht, die übrigen drei seien weiterhin für die Beschäftigungsförderungsgesellschaft tätig. Ob der neue Arbeitgeber die übernommenen Mitarbeiter nach Tarifvertrag bezahle und auch die bisherigen Kundendaten nutze, beantwortete Steinmetz jeweils mit "Ja". Rückforderungen von öffentlichen Fördergeldern gebe es hingegen nicht.

(stef)
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