Lokalsport 33. Quirinus-Cup nimmt schon heute Fahrt auf

Neuss · Das mit mehr als 2500 Nachwuchs-Handballern aus 13 Nationen famos besetzte Turnier des Neusser HV mischt den Rhein-Kreis kräftig auf.

 Wenn es Pfingstsonntag in den Finalspielen um den Turniersieg geht, wird es heiß in der Sporthalle des Humboldt-Gymnasiums.

Wenn es Pfingstsonntag in den Finalspielen um den Turniersieg geht, wird es heiß in der Sporthalle des Humboldt-Gymnasiums.

Foto: Andreas Woitschützke

Nicht abwarten können es ganz offensichtlich die Handballer aus Moldawien. Anstatt die knapp 2100 Kilometer von Chisinau nach Neuss wie üblich mit einem klapprigen Reisebus in rund 24 Stunden zurückzulegen, kamen die Osteuropäer diesmal mit dem Flieger. Der landete schon gestern Nachmittag in Dortmund - mit dem kurzfristig eingerichteten Shuttle-Service des Neusser HV ging es dann direkt weiter an den Rhein. Zwar startet der 33. Quirinus-Cup offiziell erst morgen Abend, doch außerplanmäßige Einsätze gehören für das gewitzte Organisations-Team um Wolfgang Spangenberger rund um Pfingsten quasi zum Standartprogramm.

Bereits seit 1983 trifft sich Europas Handball-Nachwuchs in Neuss zur dreitägigen Mega-Show. Aktuell sind es mehr als 2500 Sportler aus 13 Nationen, die in rund 200 Mannschaften bis zu den insgesamt neun Endspielen am Sonntag ab 13 Uhr in der kleinen Humboldt-Halle an der Bergheimer Straße Vollgas geben. Und weil das einigen Gästen noch nicht genug ist, steigen sie schon heute Abend ein: Um 18 Uhr wird in der Hammfeldhalle das Freundschaftsspiel zwischen der weiblichen A-Jugend des NHV und der weiblichen B-Jugend des ZRK Celje Celjske Mesnine aus Slowenien angepfiffen. In der schnuckeligen Halle Am Kirschbäumchen in Weckhoven spielen die D-Juniorinnen aus Celje und der türkischen Metropole Izmir gegeneinander (19 Uhr).

Spätestens ab morgen sind in und um Neuss nicht nur alle Hotels so gut wie ausgebucht - fast 130 Mannschaften schlagen ihr Quartier im zu einer riesigen Schlafstadt umfunktionierten Schulzentrum an der Weberstraße auf -, sondern auch alle Hallen. Gemeinsam mit seinen Co-Veranstaltern TSV Bayer Dormagen, TSV Norf, HG Kaarst-Büttgen und SG Zons betreut der NHV 13 Spielstätten: zehn in Neuss, zwei in Dormagen und eine in Kaarst. So freut sich die HG Kaarst-Büttgen ganz besonders auf die Partien der männlichen A-Jugend (mit dem Bundesliga-Nachwuchs des HSV Hamburg und des Bergischen HC) in der Stadtparkhalle an der Pestalozzistraße. Zwar ist Sybille Molzberger, die mit dem Turnier nach 25 Jahren ihren Hut als Trainerin nimmt, klar, dass für ihre C-Jugendlichen im internationalen Konzert der Topklubs "keine großen sportlichen Erfolge zu erwarten sind, aber es ist für uns eine großartige Erfahrung, so etwas mitzuerleben." Für optimale Rahmenbedingungen sorgt in Kaarst erneut das "Orga-Team" um Melanie Hinzpeter. Sie verspricht: "Wir sind für alle Fälle gewappnet."

Wer sich Europas Handball-Prominenz ins Haus holt - MKB Alsóörs etwa ist der Ausbildungsverein des amtierenden Ungarischen Meisters MKB-MVM Veszprém (trifft am 30. Mai im Halbfinale der EHF Champions League auf den THW Kiel) -, ist besser in der Lage, für erstklassige Schiedsrichter zu sorgen. Gut 130 Unparteiische aus der ganzen Republik (der Großteil traditionell aus Magdeburg) sind während des Cups im Einsatz. "Davon sind 90 Prozent unter 23 Jahre, viele auf dem Weg in die 1. und 2. Liga", weiß NHV-Geschäftsführer Jochen Kallenberg zu berichten. Eine Qualität, die selbst die großen Turniere in Skandinavien nicht bieten könnten, die jedoch auch ihren Preis hat. Die Kosten von 7000 bis 8000 Euro hält Kallenberg indes für vertretbar. "Das sind uns gute Schiedsrichter wert."

(NGZ)
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