Lokalsport "Ärmel hoch für den Klassenerhalt"

Dormagen · An Aschermittwoch beginnt für den TSV Bayer Dormagen der restliche Überlebenskampf in der Zweiten Handball-Bundesliga. "Der Verein tut zur Zeit alles dafür, dass wir den erfolgreich bestehen können", sagt Trainer Jörg Bohrmann.

 Wenn die Vorzeichen nicht trügen, wächst da das nächste große Talent in Reihen des TSV Bayer Dormagen heran: Lukas-Maximilian Stutzke (18) hat sich gerade vertraglich bis 2019 an die Dormagener gebunden.

Wenn die Vorzeichen nicht trügen, wächst da das nächste große Talent in Reihen des TSV Bayer Dormagen heran: Lukas-Maximilian Stutzke (18) hat sich gerade vertraglich bis 2019 an die Dormagener gebunden.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Handballer sind immer für Überraschungen gut, das zeigt nicht nur der Titelgewinn der deutschen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften. Auch der TSV Bayer Dormagen erlebte gestern eine solche. Denn der Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen vermeldete an diesem Montag den Wechsel seines 22 Jahre alten Rückraumspielers Sergio Muggli zum Tabellenvorletzten der Zweiten Handball-Bundesliga.

Nun trainiert der achtmalige Schweizer Nationalspieler in der Tat seit einigen Tagen in Dormagen mit. "Wir würden ihn gerne für den Rest der Saison ausleihen, er wäre die perfekte Ergänzung für unseren Rückraum", sagt Björn Barthel. Doch der Handball-Geschäftsführer des TSV Bayer schiebt gleich nach: "Wir stehen mit ihm und mit Schaffhausen in Gesprächen, aber wir vermelden Spielerwechsel erst, wenn alles unterschrieben ist." Und davon, versichert Barthel, kann im Falle Muggli noch keine Rede sein.

Ob der Schweizer nun kommt oder nicht, für Jörg Bohrmann steht eines fest: "Der Verein tut zur Zeit alles, damit wir den Kampf um den Klassenerhalt erfolgreich bestehen. Jetzt ist es an uns, das umzusetzen." Doch der Trainer weiß, dass die nur elf Punkte, die seine Schützlinge in der Hinrunde und dem ersten Spiel der Rückrunde holten, eine schwere Hypothek sind: "Dreißig Punkte wird man auf jeden Fall brauchen, um drin zu bleiben. Das heißt, wir müssen noch mindestens 19 Punkte holen", sagt er mit Blick auf die acht Auswärts- und elf Heimspiele, das erste davon am Aschermittwoch (10. Februar, 19.30 Uhr) gegen die SG Bietigheim, die bis zum Saisonende am 4. Juni noch anstehen.

"Ärmel hoch für den Klassenerhalt", hat Co-Trainer Tobias Plaz, beim TSV auch fürs Marketing zuständig, als Devise für den Rest der zweiten Spielzeit seit dem Wiederaufstieg ins Bundesliga-Unterhaus ausgegeben. Einer, der sie bereits hochgekrempelt hat, ist Alexander Feld. Der 22 Jahre alte Krefelder ist aus der Konkursmasse des HSV Hamburg an den Höhenberg gewechselt (die NGZ berichtete). Nicht nur, weil "alles recht schnell gehen musste" nach der Insolvenz des ehemaligen Deutschen Meisters, der Feld vor Saisonbeginn aus Leipzig geholt hatte, und weil die Spielmacherpositionen in der Ersten Liga alle schon besetzt waren: "Dormagen erschien mir das Sinnvollste aller Möglichkeiten", sagt der Regisseur. Eine Meinung, die sich nach knapp zwei Wochen Training eher noch verfestigt hat: "Die junge Mannschaft hat das Potenzial, es zu schaffen. Und ich werde mein Möglichstes tun, ihr dabei zu helfen", verspricht Feld, dem Bohrmann trotz seines Alters zutraut, die seit dem Ausfall von Dennis Marquardt vakante Führungsrolle im Rückraum zu übernehmen. Dessen jüngerer Bruder Björn, vom Oberligisten Borussia Mönchengladbach zum TSV gestoßen, "wird seine Qualitäten vornehmlich in der Defensive einbringen", sagt Barthel.

Die Integration des dritten Neuen, des im Dezember aus Leichlingen gekommenen Kevin-Christopher Brüren, wird durch einen "leichten Anriss des hinteren Kreuzbandes" (Bohrmann) erschwert, dadurch konnte der Linkshänder "im Januar nicht so mittrainieren, wie wir uns gewünscht und vorgestellt hatten", gibt Bohrmann zu. Zum Neustart fehlen wird auch noch der am Fuß verletzte Pascal Noll.

Den Bemühungen am Verstärkungen und dem Kampf um den Klassenverbleib haben die Dormagener die noch ausstehenden Vertragsverhandlungen mit dem bestehenden Kader untergeordnet. Offen ist noch der Verbleib von Kreisläufer Alexander Kübler und Torhüter Sven Bartmann. Beiden "liegen Vertragsangebote vor, die Entscheidung liegt jetzt bei ihnen", sagt Barthel, der stattdessen beim nächsten großen Talent Vollzug melden kann: Jugend-Nationalspieler Lukas Stutzke hat bis 2019 unterschrieben.

(NGZ)
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