Lokalsport Alexander Pietsch holt im Titelkampf auf

Neuss · Dresdner Jockey hat im Rennen um das Championat nur noch einen Punkt Rückstand. Robin Weber siegt gestern zwei Mal in Neuss.

 Robin Weber siegte gestern zwei Mal auf seiner Heimatbahn, hier mit dem Favoriten The Paco Kid im sechsten Rennen.

Robin Weber siegte gestern zwei Mal auf seiner Heimatbahn, hier mit dem Favoriten The Paco Kid im sechsten Rennen.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Mit einer Schweigeminute vor der Siegerehrung des ersten Rennens gedachten die Besucher des Abend-Renntages gestern auf der Neusser Galopprennbahn den Opfern des Anschlages in Paris. Gekoppelt für die Live-Sendungen im französischen Kanal Equidia waren die acht Rennen des dritten Neusser Winter-Renntages der Saison 2015/2016 mit den Rennen in Marseilles-Vivaux. Später nach einer langen Pause in Neuss erneut mit den Trabrennen auf dem Plateau de Gravelle in Paris-Vincennes. Die polizeiliche Absage des Fußball-Länderspiels Deutschland-Niederlande in Hannover wegen des Bombenalarms wurde schnell auch auf der Rennbahn bekannt, den Besuchern aber verschwiegen.

Im Kampf um das begehrte deutsche Jockey-Championat punktete Alexander Pietsch mit Palmira im fünften Rennen. Er verkürzte den Abstand gegen den derzeit in Japan mit bisher vier Erfolgen reitenden Spitzenreiter Andrasch Starke auf einen Punkt. Starke hat 74 Rennen im Inland gewonnen, Pietsch jetzt 73 erste Plätze. Heute beim Feiertag in Sachsen reitet er in seiner Heimatstadt Dresden, der Sohn des dort beheimateten, ehemaligen Trainers Peter Pietsch hat dort ab 11.15 Uhr zahlreiche aussichtsreiche Ritte. Der auch als Verbands-Sprecher der Jockeys tätige Alexander Pietsch: "Mit 43 Jahren ist es meine letzte Chance, einmal Champion zu werden. Ich werde kämpfen bis zum letzten Rennen in Neuss." Bis dahin sind es noch zehn Renntage. Allerdings könnte Andrasch Starke am 6. Dezember bei den Rennen in Bremen und am 8. Dezember in Neuss wieder zurück sein. Den Weg nach Dresden tritt Pietsch in einem Kleinbus an. Gemeinsam reisen um 5 Uhr ab Köln die Sattelkünstler Andre Best, Maxime Pecheur, Koen Clijmans, Martin Seidl, Francesco Da Silva, Stephen Hellyn, Rafael Schistl und Pietsch zu den Rennen auf die Bahn im Stadtteil Seidnitz.

Erfolgreich endete auch das Heimspiel für Robin Weber (16). Der unverändert in Neuss wohnende Auszubildende am Stall von Trainer Henk Grewe im Weidenpescher Park in Köln war mit Dark Fighter im dritten Rennen und mit dem Favoriten The Paco Kid im sechsten Rennen siegreich. Weber macht das auch mit seiner Erfahrung von mehr als 50 Siegen in Ponyrennen derzeit sehr souverän, wobei er bei allem Talent auch extrem von seiner Gewichtserlaubnis als Nachwuchsreiter profitiert. Fünf Kilogramm bedeuten in der Theorie fünf Pferdelängen. Nach 50 Siegen ist dieser Luxus allerdings Geschichte. The Paco Kid wurde von Anthonius Johannes Frederikus Franzen aus dem niederländischen Boxmeer aufgeboten. Mit diesem Sieg schaffte der Niederländer den Gleichstand im Besitzertrainer-Championat mit Anna Schleusner aus dem fernen Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Vielzahl der Franzen-Pferde wird er dieses Championat gewinnen.

Kraftvoll ritt die 18-jährige Esther-Ruth Weißmeier gestern im vierten Rennen den vierjährigen Wallach Orotouch zum Sieg. Es war ihr 19. Erfolg in dieser Saison, doch es wird der letzte in 2015 bleiben. Die Reiterin aus Sonsbeck tritt am 22. November eine Sperre an, die bis einschließlich zum 29. Dezember in Neuss wirkt. Die Ursache war allzu viel Peitscheneinsatz am 8. November in Krefeld und da sie Wiederholungstäterin war, hagelte es eine Sperre für neun Renntage. Im Araber-Rennen überraschte der von ihrer Mutter Regine Weißmeier trainierte Ainhoa Djass mit Ersatzreiter Martin Seidl. Die Favoriten schwächelten zeitig.

(NGZ)
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