Jüchen Anbauküche fürs Motorrad

Jüchen · Endurofahrer Ralf Bayer hat bei längeren Touren seine eigene Küche samt Spülbecken und Kocher dabei. Mit einem Freund entwickelte der Gierather den "Chefcase" im Motorradkoffer. Nun plant er eine Kleinserie der Erfindung.

 Klein aber oho: Motorradfahrer können künftig auf Touren ihre Küche im Koffer immer mitnehmen. Ralf Bayer stellt hier die Erfindung vor. Sogar die waagerecht stehende Abstellplatte für den Koch fehlt nicht.

Klein aber oho: Motorradfahrer können künftig auf Touren ihre Küche im Koffer immer mitnehmen. Ralf Bayer stellt hier die Erfindung vor. Sogar die waagerecht stehende Abstellplatte für den Koch fehlt nicht.

Foto: L. berns

In den Karpaten und in Südfrankreich war Ralf Bayer schon mit seiner Enduro unterwegs, begeistert erzählt er von Landschaften, Menschen und Begegnungen mit Pferdeherden. Doch eines ärgerte ihn beim Enduro-Wandern zusehends. "Es gibt Parkplätze mit wunderschönem Panoramablick. Doch wenn man abends dort etwas Warmes essen möchte, muss am meistens irgendwo im Dreck kochen. Und die Kochutensilien waren überall im Gepäck verteilt", erzählt der 41-Jährige, der mit seiner Frau und drei Kindern in Gierath wohnt. Zusammen mit einem Kleinenbroicher ersann er eine Lösung, tüftelte etwa ein Jahr lang an einer Neuheit — der Motorradküche "Chefcase". "So etwas gab es bislang noch nicht", sagt der selbständige Werkzeugmachermeister.

Unterwegs kochen

Die beiden schafften es, eine komplette Küche im Miniformat — samt Koch- und Arbeitsplatte und Proviant — in einem Motorradkoffer unterzubringen. "Nudeln mit Gemüse, ein Steak und vieles andere Leckere sind damit kein Problem", erzählt Ralf Bayer. "Mein Freund Burkhard Hofmann ist Küchenmeister, und ich habe ihn gefragt, was er zum Kochen braucht." Beispielsweise eine genau waagerechte Arbeitsfläche, auch wenn das Motorrad mit angehängtem Koffer schräg im Gelände steht.

Kein Problem: Ralf Bayer dreht an einem Seilgetriebe im Koffer, und schon kann keine Tomate mehr von der herabgeklappten Seitenwand des Küchenkoffers kullern. In Sekundenschnelle ist die Kochplatte mit Gaskocher daneben montiert — und auf der anderen Seite der Platte fehlt sogar das Spülbecken nicht - — ein Kunststoffbeutel. Das Wasser fürs Spülen muss nicht extra geholt werden. "In den Wassersack unter dem Kofferdeckel passen fünf bis sieben Liter", sagt Ralf Bayer. Neben Pfanne und Kochtopf — aus dem Camping- und Bergsteigersortiment — lassen sich in der mobilen Miniküche auch noch mehrere Kilo Proviant verstauen. "Die Küche ist in zwei Minuten aufgebaut".

Nun will Ralf Bayer das neue Produkt vermarkten. Der "Chefcase" fürs Koch-Vergnügen unterwegs lässt sich in handelsübliche Alukoffer und einwandige Kunstoffkoffer einbauen. Der Gierather denkt an eine Kleinserie. Der Preis für den Umbausatz ohne Koffer und Equipment werde bei etwa 500 Euro liegen. Mit zwei Miniküchen waren Hofmann und Bayer auf der Motorradmesse in Dortmund. "Das Interesse dort war groß."

(NGZ)
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