Lokalsport Auch Matyas Szabo löst das Olympia-Ticket

Dormagen · Wie sein Vereinskollege Max Hartung ist der Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen in Rio dabei.

 "Rio, ich komme!" Matyas Szabo brüllt seine Freude hinaus.

"Rio, ich komme!" Matyas Szabo brüllt seine Freude hinaus.

Foto: Olaf Wolf/DFB

Vier Athleten des Deutschen Fechter-Bundes haben sich direkt für die olympischen Fecht-Wettbewerbe qualifiziert. Zwei davon kommen vom TSV Bayer Dormagen: Nach dem WM-Dritten Max Hartung löste beim Grand Prix der Säbelfechter in Seoul auch Matyas Szabo mit Rang zwölf die Fahrkarte für Rio de Janeiro. Ebenfalls sicher dabei sind Florettfechter Peter Joppich (Koblenz) und die Tauberbischofsheimerin Carolin Golubytskyi im Damenflorett. In Degenfechterin Britta Heidemann (Leverkusen), dem Leipziger Jörg Fiedler im Herrendegen und Säbelfechterin Anna Limbach (Dormagen), die in Südkorea den 42. Rang belegte, können beim Kontinentalausscheid in Prag (16./17. April) drei weitere Deutsche nachziehen.

Nach einem 15:12-Erfolg gegen den Koreaner Won Junho im ersten K.o.-Gefecht war Szabo in der Runde der besten 32 auf den Italiener Luca Curatoli getroffen. Dort musste der 24 Jahre alte Sohn von Bundestrainer Vilmos Szabo, 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles mit Rumänien Gewinner der Bronzemedaille, bis zum letzten Punkt zittern. Nach seinem erlösenden Treffer zum 15:14-Sieg, der ihn nicht nur ins Achtelfinale des Grand Prix, sondern auch nach Rio brachte, nahm sich der Dormagener eine kurze Auszeit: "Ich musste erstmal kurz rausgehen, Luft holen und realisieren, dass ich zu den Olympischen Spielen fahre. Großartig! Das war ein verrückter Tag." Dass das anschließende Duell mit Gu Bongil, WM-Zweiter 2014 aus Korea, mit 10:15 verloren ging, machte darum gar nichts, fand auch DFB-Sportdirektor Sven Ressel. Er kündigte an: "Für Matyas Szabo und Max Hartung beginnt nun die intensive Vorbereitung auf Olympia, diesen absoluten sportlichen Höhepunkt. Beide wollen in Rio um die Medaillen kämpfen." Hartung unterlag derweil im Achtelfinale Eli Dershwitz mit 13:15 und schloss den mit 144 Teilnehmern stark besetzten Grand Prix auf Platz zehn ab.

Der spätere Gesamtsieger aus den USA (15:9 im Finale gegen den Iraner Mojtaba Abedini) hatte eine Runde zuvor bereits die Olympia-Hoffnungen von Benedikt Wagner beendet. Im Feld der besten 32 unterlag der Dormagener, der gemeinsam mit Hartung und Szabo sowie dem in Seoul wegen einer Verletzung nicht gestarteten Nicolas Limbach in Kasan Team-Gold bei der WM erfochten hatte, Dershwitz hauchdünn mit 14:15 und wurde 21. Für Richard Hübers (TSV Bayer Dormagen) stand am Ende Rang 31 zu Buche.

Für einen Achtungserfolg sorgte in der Damensäbel-Entscheidung die Dormagenerin Lea Krüger mit Platz 21. Die noch bei den Juniorinnen startberechtigte 20-Jährige gewann ihr Auftaktgefecht gegen Alejandra Jhonay Benitez Romero aus Venezuela mit 15:9, musste sich danach aber der starken US-Amerikanerin Ibtihaj Muhammad mit 7:15 geschlagen geben. Krüger und Anna Limbach waren die einzigen deutschen Säbelfechterinnen, die die Reise nach Seoul angetreten hatten.

Herrensäbel: 1. Eli Dershwitz (USA), 2. Mojtaba Abedini (Iran), 3. Nikolai Kovalev (Russland), 3. Diego Occhiuzzi (Italien), 5. Alexej Yakimenko (Russland), 6. Gu Bongil (Südkorea), 7. Kim Junghwan (Südkorea), 8. Kamil Ibragimov (Russland), 10. Max Hartung (TSV Bayer Dormagen), 12. Matyas Szabo (TSV Bayer Dormagen), 21. Benedikt Wagner (TSV Bayer Dormagen), 31. Richard Hübers (TSV Bayer Dormagen).

Damensäbel: 1. Jana Egorian (Russland), 2. Seo Jiyeon (Südkorea), 3. Sofia Velikaya (Russland), 3. Vassiliki Vougiouka (Griechenland), 5. Kim Jiyeon (Südkorea), 6. Anna Marton (Ungarn), 7. Alexandra Socha (Polen), 8. Manon Brunet (Frankreich), 21. Lea Krüger (TSV Bayer Dormagen), 42. Anna Limbach (TSV Bayer Dormagen).

(NGZ)
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