Ngz-Aktion City-Runner Ausreden gibt es nicht: Jetzt wird trainiert !

Neuss · Nach der ersten erfolgreich absolvierten Leistungsdiagnostik wird es für die 20 City-Runner ernst: Die individuellen Trainingspläne für die nächsten fünf Wochen starten heute mit der ersten Einheit.

 Rüdiger Hübbers von der medicoreha zapft Martina Quandt Blut ab, um später ihre Laktatwerte ermitteln zu können.

Rüdiger Hübbers von der medicoreha zapft Martina Quandt Blut ab, um später ihre Laktatwerte ermitteln zu können.

Foto: Lothar Berns

rhein-kreis Für die 20 Teilnehmer der City-Runner Aktion geht es jetzt richtig los:Jjeder Athlet hat von Werner Hymmen seinen eigenen Trainingsplan erstellt bekommen - genauestens berechnet auf Basis der ermittelten anaeroben Schwelle nach dem Freiburger Modell.

 Auf der ersten Runde sieht Sarah Dolf noch entspannt aus.

Auf der ersten Runde sieht Sarah Dolf noch entspannt aus.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Was genau das ist, wussten die Athleten zunächst selber nicht, als sie zur ersten Leistungsdiagnostik antraten. Rüdiger Hübbers und sein Team von der medicoreha statteten die Läufer mit Pulsuhr und Brustgurt aus, nahmen von jedem Daten wie Größe, Alter und Gewicht auf und piksten jeden einmal ins Ohr. Dann folgte der klare Auftrag: laufen! 800 Meter, jedes Mal ein bisschen schneller, bis Beine und/oder Kopf kapitulieren. Während Trainer Jochen Adomeit zwischen den Dreier-Grüppchen hin und her wechselte und immer mal mitlief, schaute sein Kollege Werner Hymmen sich das ganze von außen an und gab die Kommandos: bei jedem Pfiff in seine Trillerpfeife musste das nächste Hütchen passiert werden, also 50 Meter zurückgelegt worden sein.

Die ersten zwei Runden ersetzten das entspannte Einlaufen, Kommentare wie "Ach, so schlimm ist das ja doch nicht" waren zu vernehmen. Dann wurde das Tempo immer weiter angezogen und die Gespräche wurden immer weniger - man war zu sehr mit Atmen und Laufen beschäftigt. Pausen wurden den City-Runnern nicht gegönnt, lediglich zur Blutabnahme und um die Herzfrequenz zu notieren wurde gestoppt. Als die ersten zehn Läufer mit ihren Kräften am Ende waren, übernahm die zweite Hälfte der Teilnehmer. Hier wurden dann - angeblich nicht als reine Schikane, sondern weil man fitter sei - zwischendurch 1200 Meter eingebaut. Nach vier Distanzen waren auch hier die letzten Reserven aufgebraucht, lediglich Achim Oberdörster schaffte noch eine schnellere Runde. "Eine richtig schnelle Truppe", war Jochen Adomeit, dem noch keine Müdigkeit anzumerken war, zufrieden mit seinen Schützlingen.

Das zeigte sich dann auch beim gemeinsamen Training am Mittwoch. Gut erholt von dem Ausdauertest waren wieder fast alle motiviert dabei. Ein guter Zeitpunkt für das erste harte Tempotraining, fand Jochen und schickte die Läufer nach ausgiebigen Dehn- und Koordinationsübungen direkt wieder auf die Rundbahn. 6 x 400 Meter, so schnell wie es geht, aber trotzdem gleichmäßig sollten absolviert werden - von Zeiten um die 90 Sekunden schien das Trainerteam dann aber fast selber überrascht. "Wenn irgendwann alle City Runner schneller sind als ich, höre ich auf", scherzte Adomeit, der selbstverständlich wieder fleißig Runde um Runde mitlief und motivierte.

Nach kurzer Pause ging es dann mit der Besprechung des Laktattests weiter. Jeder erhielt seine eigenen Werte säuberlich in Diagrammen und Tabellen dargestellt. Für die Erläuterung sorgte dann wieder Rüdiger Hübbers, der an Beispielen zeigte, wo jeweils die anaerobe Schwelle - also das Gleichgewicht zwischen Bildung und Abbau von Laktat - überschritten wurde und was das dann fürs Training heißt. Zunächst liegt der Fokus bei vielen auf der Verbesserung der Grundlagenausdauer mit ruhigeren Läufen und Intervalltraining - die schnelle Gruppeneinheit bleibt natürlich und in fünf Wochen werden bei einem weiteren Ausdauertest hoffentlich die ersten Fortschritte verzeichnet.

(srh)
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