Jüchen Ausschuss beschließt neues Sportstätten-Modell

Jüchen · Mit dem "Betrieb gewerblicher Art" für Fußballplätze will die Gemeinde viel Geld sparen. Die Turnhallen sollen folgen.

In der Versammlung des Gemeindesportbundes war am Montag über das neue Sportstätten-Modell diskutiert worden – die Entscheidung im Sportausschuss fiel jetzt einstimmig ohne Debatte aus: Die Gemeinde wird die Sportplätze Jüchen, Hochneukirch, Otzenrath und Bedburdyck-Gierath als "Betrieb gewerblicher Art" (BgA) führen. Das letzte Wort hat am Donnerstag der Rat.

Mit der neuen Organisationsform will die Gemeinde 19 Prozent Vorsteuer der Investitions- und Unterhaltungskosten geltend machen – und damit kräftig Geld sparen. "Wir möchten den BgA bereits rückwirkend ab Jahresanfang einführen, um noch Anspruch auf 19 Prozent Vorsteuern für die neuen Kunstrasenplätze geltend zu machen", sagte Bürgermeister Harald Zillikens. Es geht um knapp 700 000 Euro.

Eine Bedingung: Die Gemeinde muss mit dem BgA Einnahmen erzielen und sie versteuern. Die Politiker beschlossen deshalb für die vier Sportanlagen eine Entgeltverordnung. Betroffen sind laut Verwaltung Fußballvereine – VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler, SG Rot-Weiß Gierath, VfL Otzenrath und SV Bedburdyck-Gierath. Für eine Stunde regelmäßige Nutzung eines Kunstrasenplatzes werden acht, für einen Rasenplatz zehn Euro fällig. Für die Nutzung eines Platzes einschließlich Leichtathletik-Anlagen und Laufbahnen werden zwölf, für diese Anlagen allein vier Euro erhoben. Allerdings werden diese Sätze um 80 Prozent ermäßigt, wenn der Verein Mitglied im Gemeindesportverband (GSV) und in einer Organisation des Deutschen Sportbundes ist sowie als freier Jugendhilfe-Träger anerkannt ist. Als nächstes sollen Turnhallen als BgA geführt werden.

Der GSV trägt das Modell trotz Belastungen für Vereine mit – Vorsitzender Heinz Kiefer geht von Beträgen zwischen je 500 und 1200 Euro im Jahr aus. Dennoch wertete er 2012 als "positives Sportjahr. Trotz schwieriger Situation wird in Jüchen sehr viel in den Sport investiert." Anfang der Woche hatte Kiefer allerdings kritisiert, dass die Verwaltung den GSV spät über die BgA-Pläne informiert habe. "Wir haben bei mehreren Veranstaltungen versucht, mit dem Thema transparent umzugehen", sagte nun Zillikens.

(NGZ)
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