Kanu Ausstellung erinnert an das erste Olympia-Gold vor 50 Jahren

Neuss · Am 22. Oktober 1964 sicherten sich die beiden für die Holzheimer SG fahrenden Kanutinnen Annemarie Zimmermann und Roswitha Esser auf dem Sagami-See bei Tokio Olympia-Gold im Zweier-Kajak. Seit Freitag erinnert in den Geschäftsräumen der Sparkasse Neuss in Holzheim eine Ausstellung mit zeitgenössischen Berichten, Bildern, Plakaten und persönlichen Erinnerungsstücken an diesen Triumph.

 Bestens gelaunt: (v.l.) Filialleiter Ralf Siegers mit den Olympiasiegerinnen Roswitha Esser (73) und Annemarie Zimmermann (74)

Bestens gelaunt: (v.l.) Filialleiter Ralf Siegers mit den Olympiasiegerinnen Roswitha Esser (73) und Annemarie Zimmermann (74)

Foto: Andreas Woitschützke

Am 22. Oktober 1964 sicherten sich die beiden für die Holzheimer SG fahrenden Kanutinnen Annemarie Zimmermann und Roswitha Esser auf dem Sagami-See bei Tokio Olympia-Gold im Zweier-Kajak. Seit Freitag erinnert in den Geschäftsräumen der Sparkasse Neuss in Holzheim eine Ausstellung mit zeitgenössischen Berichten, Bildern, Plakaten und persönlichen Erinnerungsstücken an diesen Triumph.

Gemeinsam mit Dr. Jens Metzdorf, Leiter des Neusser Stadtarchivs, ist die HSG auf Spurensuche gegangen und hat dabei so manches Schätzchen zutage befördert.

Ein Highlight der Ausstellung ist sicherlich das Buch zu den Olympischen Spielen von Tokio mit zahlreichen Unterschriften der Sport-Helden von 1964 - allen voran Willi Holdorf, Goldmedaillengewinner im Zehnkampf. In Ihren Reden zur offiziellen Eröffnung würdigten Sparkassen-Filialleiter Ralf Siegers und HSG-Vorsitzender Helmut Schmitz diesen ganz besonderen Coup, unterstützt von den beiden bestens aufgelegten "Gold-Mädels".

Die Nationalhymne bekamen sie damals übrigens nicht auf dem Siegertreppchen zu hören. "Es war das letzte Mal, dass eine gesamtdeutsche Mannschaft am Start war, und darum erklang die Hymne der Europäischen Union, Freude schöner Götterfunken", klärte Helmut Schmitz auf. Der zu Herzen gehenden Freude habe das indes keinen Abbruch getan, versicherte er schmunzelnd. Ausgesprochen schade findet er indes, "dass es uns nicht gelungen ist, Fernsehmaterial von damals zu bekommen.

Das war leider nicht möglich". Den Vereinsempfang für geladene Gäste am Sonntag ab 11.30 Uhr im Bootshaus der HSG an der Erft in Minkel-Lepp wird Schmitz aber mit einem ganz besonderen Schmankerl garnieren: "Wir spielen die auf Tonband aufgenommene Radio-Übertragung von 1964 ab", kündigt er stolz an. "Vielleicht gelingt es uns bis dahin ja, noch einen alten Volksempfänger aufzutreiben ..." In der Backstube von Willy Schornstein, damals Zweiter Vorsitzender der Sportgemeinschaft, hatten die Holzheimer vor einem halben Jahrhundert aufgeregt der Stimme des Reporters gelauscht.

Die Ausstellung in Holzheim endet am 7. November und ist während der Sparkassen-Geschäftszeiten für jeden zugänglich.

(sit)
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