Basketball Basketball: Elephants kegeln sich zum Erfolg über Dorsten

Grevenbroich · Selbst der Litauer Dainius Zvinklys kratzte sich am Donnerstag verwundert am Kopf. Da fliegt er mit den Regionalliga-Basketballern der NEW' Elephants gegen Sechtem aus dem WBV-Pokal und was macht Trainer Hartmut Oehmen am darauffolgenden Trainingstag? Er geht mit seinen Jungs zum Kegeln im Vereinslokal Jägerhof.

"Bei uns daheim hätte es Straftraining gegeben", verriet Zvinklys. Doch mit Blick auf den restlos überzeugenden 104:83-Heimsieg (Halbzeit 55:36) am Samstag über die BG Dorsten stellte Oehmen lächelnd fest: "Meine Art der Problemaufarbeitung hat sich bewährt. Mir ging es darum, dass die Jungs Spaß haben und sich nicht angiften."

Gegen Dorsten hatten die Elephants genau das. Vor der angesichts der Spaßbremse Pokal erstaunlich stattlichen Kulisse von knapp 500 Zuschauern sorgten die Hausherren auch ohne ihren kranken Kapitän Simon Bennett bereits im ersten Viertel (26:11) für klare Verhältnisse. Zwar stemmte sich Dorstens Topscorer Matthew Devine (30 Punkte) mit Macht gegen die Niederlage, "aber wir wussten früh, dass wir das Ding nach Hause schaukeln würden", verriet Oehmen. Darum fand Davon Roberts Muße, sich noch einmal mit der höchst ungewöhnlichen Vorbereitung auf dieses Match zu befassen. Auf der Bank neben seinem Trainer sitzend sinnierte er leise: "Kegeln, so, so ... Auf diese Weise bewältigt Ihr in Deutschland also Eure Probleme."

Schon im zweiten Viertel machte sich Jo Lange daran, dem treuen Publikum Außergewöhnliches für sein Geld zu bieten. Der ruhige Center erfreute das Sportvolk mit seinem zweiten Dunk in dieser Saison. Damit geriet das Spiel, so Oehmen, endgültig zu einem "Feierding". Nach der Pause erging darum der offizielle Auftrag an seine Schützlinge, nun auch ein bisschen für die Galerie zu spielen. Prompt sah er von Dainius Zvinklys "drei Mega-Dunks. Selbst die Schiedsrichter meinten hinterher, dass sie dankbar seien, für diese Show auch noch Geld zu bekommen". Die harmonische Stimmung wollten ganz offensichtlich auch die Gäste nicht zerstören. Im ganzen Spiel begingen sie gerade mal acht Fouls (in der ersten Hälfte drei)!, die Elephants immerhin 18. Trotzdem hatte Oehmen eine überragende Schiedsrichterleistung gesehen.

Und noch ein paar Zahlen: Grevenbroich stand 13 Mal an der Freiwurflinie und verwandelte acht für magere 61,5 Prozent. Dorsten durfte satte 27 Mal frei abdrücken und kam auf eine Quote von 74 Prozent. Von jenseits der Drei-Punkte-Linie setzte Dorsten sieben seiner zwölf Versuche in den Korb (58,1%), Grevenbroich 12/29 (41,4%). Ganz besonders stolz war Oehmen auf die 34 von Bankspielern erzielten Punkte. Dorsten kam nur auf zwölf.

(NGZ)
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