Lokalsport Basketball: Schalke 04 schießt NEW' Elephants aus der Halle

Grevenbroich · Mehr Unglück geht fast nicht. In dieser Saison hat sich der für den Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants tätige Dainius Zvinklys schon fast jede erdenkliche Verletzung zugezogen. Und trotzdem: Als ihm der Litauer am Samstag nur Stunden vor dem Gastspiel beim FC Schalke 04 ein Foto mit dem schon besorgniserregend angeschwollenen Sprunggelenk schickte, musste selbst sein in dieser Spielzeit an Kummer gewöhnte Trainer Hartmut Oehmen schwer schlucken.

"Die Schwellung war dick wie ein Hühnerei." Die sofort angeordnete Untersuchung beim Arzt ergab zunächst eine starke Bänderdehnung. Damit fiel Zvinklys für die Partie bei S04 natürlich aus. Dass seine Jungs auf dem Weg zur 88:101-Niederlage (40:53) nach 25 Minuten und einem 46:69-Rückstand einem Debakel entgegensteuerten, wollte er ihnen freilich nicht durchgehen lassen. Er fragte sie: "Wollen wir uns hier wirklich abschlachten lassen?" Wollten sie ganz offensichtlich nicht, schließlich gewannen sie nicht nur das Schlussviertel (26:21), sondern auch die letzten 15 Minuten der Partie mit 42:32.

Bis dahin aber hatten die von Grevenbroichs Ex-Trainer Raphael Wilder gecoachten Schalker die Elephants förmlich aus der Halle geschossen. Im ersten Abschnitt kamen sie von jenseits der Drei-Punkte-Linie auf eine Quote von 57 Prozent (8/14 Würfe), am Ende auf 56 Prozent (14/25). "Das ist schon eine echte Hausnummer", befand Oehmen. Die Gäste blieben bei schwachen 26,3 Prozent (5/19) hängen, was Co-Trainer Simon Bennett zu dem Schluss brachte: "Macht Schalke drei Dreier weniger und wir drei mehr, gewinnen wir das Spiel.

" In die gleiche Richtung dachte Oehmen: "Mit Dainius und einer vernünftigen Dreierquote sieht das hier ganz anders aus." Obwohl seine Jungs den Rückstand im letzten Viertel noch einmal bis auf acht Punkte zu verkürzen vermochten, sprach er von einem verdienten Sieg der Königsblauen: "Sie hatten immer eine Antwort parat. Für mich ist das die stärkste Mannschaft, gegen die wir bislang gespielt haben." Gegen die mit sieben Guards angetretenen Gastgeber, für die Patrick Carney (22 Punkte, 3/6 Dreier), Nikita Khartchenkov (14, 2/4), Ashanti Cook (13, 3/5), Andrius Mikutis (13, 3/5), Michael Ayapong (12), Daniel Boahene (11) und Rishi Kakad (8, 2/2) am besten trafen, versuchten es die Elephants mit Größe.

Das klappte in Hälfte eins ganz gut: Lennart Jördell erzielte 13 Punkte (0 nach der Pause), der nach wie vor mit einer Fingerschiene agierende Terrence Williams zwölf (22 insgesamt). Auch Nico Zimmermann überzeugte mit 14 Zählern und zehn Rebounds. In Gelsenkirchen punkteten zudem Simon Bennett, Bastian Becker (beide 11) und Marko Boksic (10) zweistellig. Einen gebrauchten Tag hatte dagegen Farid Sadek mit zwei Zählern (1/8 Würfe) erwischt.

Noch schwächer fand Oehmen die Kulisse: "Nur 200 Leute in der Halle, davon 30 aus Grevenbroich. Da wird 'ne Menge Aufwand für nix betrieben."

(NGZ)
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