Lokalsport Baunatal hat Insolvenz angemeldet

Rhein-Kreis · Zweitliga-Schlusslicht will Spielbetrieb fortsetzen. Drittliga-Vizemeister spielen um den Aufstieg.

Die 16:32-Schlappe beim TSV Bayer Dormagen, die dritthöchste Saisonniederlage überhaupt, war beim GSV Eintracht Baunatal in dieser Woche nur noch ein Thema am Rande. Wichtiger war die Nachricht, dass Jens Reinhold als Geschäftsführer der Eintracht Baunatal Handball-Bundesliga Spielbetriebs GmbH sowie der Eintracht Baunatal Verwaltungs-GmbH Insolvenzantrag gestellt hat.

Den Spielbetrieb will der Tabellenletzte der Zweiten Handball-Bundesliga trotzdem fortsetzen: "Da habe ich keine Bedenken, dass das gelingt. Grob gerechnet fehlen uns zwar ein paar Tausend Euro, um die Serie zu Ende zu spielen,doch die werden mithilfe von Sponsoren abgedeckt", wird Werner Bracht, Kassenwart der Handball-Abteilung, in der "Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen" zitiert.

So wird auch die heutige Partie (20.30 Uhr) gegen TuSEM Essen stattfinden. "Für uns Spieler hat sich nichts verändert", sagt Kapitän Christian Schade, "wir gehen seit Monaten davon aus, dass es zu einem Insolvenzverfahren kommt, und wir werden diese Saison zu Endespielen, damit wir unter Umständen in der kommenden Saison in der Dritten Liga weiterspielen können." Einen entsprechenden Lizenzantrag hat der Hauptverein bereits gestellt. Die Insolvenz wird zunächst keine Auswirkungen auf die Tabelle haben, nur wenn die Eintracht vorzeitig den Spielbetrieb einstellen sollte, werden ihre bisherigen Partien annulliert.

Am Montag wird die Handball-Bundesliga (HBL) ihre Entscheidungen in Sachen Lizenzerteilung für alle Erst- und Zweitligisten bekannt geben. Sollte einem oder mehreren Zweitligisten keine Lizenz erteilt werden, hat dies anders als in den Vorjahren jedoch keine Auswirkungen auf die Zahl der (sportlichen) Absteiger - die Teams ab Tabellenplatz 17 müssen auf jeden Fall in die Dritte Liga. Erhalten alle Klubs eine Lizenz, wird die Zweite Liga aufgrund des vermehrten Abstiegs aus der Bundesliga in der kommenden Saison mit 21 Mannschaften an den Start gehen.

Dessen ungeachtet hat die HBL jetzt offiziell eine Aufstiegsrelegation für die Drittliga-Vizemeister angesetzt, die am 23. Mai beim HC Elbflorenz in Dresden ausgetragen wird. Hintergrund ist die Tatsache, dass von den möglichen Tabellenersten der vier Drittliga-Gruppen nur der Wilhelmshavener HV (Nord) und der TuS Ferndorf (West) einen Zweitliga-Lizenz beantragt haben. Die im Süden führenden SG Leutershausen und SG Nussdorf haben verzichtet, der designierte Ost-Meister SC Magdeburg II darf nicht aufsteigen. Deshalb werden die Vizemeister HC Elbflorenz (Ost), HF Springe (Nord) und VfL Eintracht Hagen (West) in einer Dreierrunde zwei Aufstiegsplätze ausspielen.

(-vk)
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