Lokalsport Bayers junge Garde gewinnt Prestigeduell

Leichlingen · 3. Handball-Liga West: Durchschnittsalter der Dormagener beim 33:32-Sieg in Leichlingen beträgt 22 Jahre.

 Starke Deckungsleistung: Patrick Hüter (l. hier gegen Karol Zechmeister) erhielt nach dem Sieg in Leichlingen ein Sonderlob seines Trainers.

Starke Deckungsleistung: Patrick Hüter (l. hier gegen Karol Zechmeister) erhielt nach dem Sieg in Leichlingen ein Sonderlob seines Trainers.

Foto: U. Miserius

Diesem Team könnte die Zukunft gehören - wenn es denn eine (gemeinsame) hätte: 13:1 Punkte holte der TSV Bayer Dormagen aus den jüngsten sieben Spielen der Dritten Handball-Liga West, setzte sich am Freitagabend auch im umkämpften Prestigeduell beim Vorjahresmeister Leichlinger TV "glücklich verdient" (LTV-Trainer Frank Lorenzet) nach einer "grandiosen Leistung" (TSV-Trainer Alexander Koke) mit 33:32 (Halbzeit 18:14) durch und nahm damit Revanche für die vollkommen überflüssige 29:31-Niederlage im Hinspiel.

Doch wie bei den Chemiestädtern (fast) schon gewohnt, werden die - nominell - stärksten Spieler am Saisonende gehen: Max Bettin hat bereits beim Bergischen HC angeheuert, dass Pascal Noll in der nächsten Spielzeit das Bayer-Kreuz auf dem Trikot trägt, ist wenig wahrscheinlich. Zusammen - Noll (12/3), Bettin (9/1) - erzielten die Beiden zwei Drittel der Dormagener Tore an diesem Abend. Sie reihen sich ein in eine Phalanx der jüngeren Vergangenheit, die mit den inzwischen zu Nationalspielern gereiften Simon Ernst und Moritz Preuss begann, über Sebastian Damm und Jo-Gerrit Genz führt und mit Bettin und (wahrscheinlich) Noll sicher nicht endet.

Die nächsten stehen schon bereit: Eloy Morante Maldonado entschied das Duell auf der Regieposition gegen Leichlingens Routinier Valdas Novickis klar zu seinen Gunsten (auch, weil der Erstliga-erfahrene Litauer von Patrick Hüter weitgehend neutralisiert wurde), Lukas Stutzke zeigte zumindest in Halbzeit zwei, welches Talent in ihm steckt. Und dass Torhüter Arne Fuchs, zuletzt per Zweitspielrecht zu Training und Spielen an die Dormagener Bundesliga-A-Jugend ausgeliehen, an diesem Abend Leichlingens Bester war, ist vielleicht auch kein Zufall.

22 Jahre (inklusive Torhüter-"Oldie" Sven Bartmann/29) betrug das Durchschnittsalter der zehn eingesetzten Dormagener am Freitagabend. Auf der Bank saßen neben Johnny Eisenkrätzer (26) und KC Brüren (23) nur noch Spieler der Jahrgänge 1995 und jünger. Ein Team für die Zukunft - wenn es zusammenbliebe und um einen erfahrenen "Kopf" ergänzt würde, der dafür sorgt, dass Fünf-Tore-Vorsprünge (15:10, 21., 17:12, 27.) nicht leichtfertig verspielt (20:20, 37.), sondern gehalten und ausgebaut werden. Für beides bedarf es eines ganz entscheidenden Faktors: Eines Etats, der um einiges höher liegt als das, was in Dormagen zur Zeit möglich scheint. Sonst werden sich die Fans - 150 waren mit in die Blütenstadt gereist - auf Dauer an Duelle gegen Leichlingen und Longerich gewöhnen müssen. Und daran, dass die Besten am Höhenberg stets nur auf der Durchreise sind.

(NGZ)
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