Lokalsport Bei Blau-Weiss Neuss geht die Angst vor dem Abstieg um

Neuss · Der gestrige spielfreie Sonntag dürfte für Dietmar Skaliks nicht sehr entspannend gewesen sein. Denn am Live-Ticker musste der Team-Manager des TC Blau-Weiss Neuss tatenlos miterleben, wie sich der Abstiegskampf der Tennis-Bundesliga auf einen Zweikampf reduziert hat - den seines Klubs gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Das Duell der allein noch sieg- und punktlosen unter den neun Bundesligisten steigt am 2. August am Pfalznerweiher in Nürnberg. Das Heimrecht für die "Clubberer" lässt den Bundesliga-Rekordmeister nicht unbedingt favorisiert erscheinen, vor allem, da Skaliks aufgrund der Etatnöte noch gar nicht absehen kann, welche seiner Spieler ihm dann zur Verfügung stehen.

Es auf einen Showdown in Franken ankommen zu lassen, erscheint unter diesen Umständen höchst gefährlich. Will heißen: Die Neusser sollten tunlichst schon vorher irgendwo punkten. Die Möglichkeit dazu bietet sich ihnen am kommenden Sonntag (19.) im Düsseldorfer Rochusclub oder fünf Tage später im zweiten Saison-Heimspiel gegen Aufsteiger Kölner THC Stadion Rot-Weiß. Das Dumme an der Situation: Der Neuling aus der Domstadt präsentiert sich keineswegs wie ein solcher - und schon gar nicht wie ein Abstiegskandidat. Nach Unentschieden gegen Krefeld und Mönchengladbach sowie dem gestrigen 4:2-Sieg über Nürnberg sind die Kölner nach drei Spieltagen noch ungeschlagen.

Und der Rochusclub hat gegen den Lokalrivalen garantiert nichts zu verschenken. Es ist bekannt, dass Teamchef Detlev Irmler stets versucht, die zum Ligaverbleib nötigen Punkte so früh wie möglich zu holen, um in der restlichen Spielzeit auf seine teuren Importe verzichten zu können. Da kommt BW Neuss gerade recht - ein zweiter Sieg nach dem 6:0 über Nürnberg wäre angesichts nur eines Absteigers gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt. Zudem hat der Dienstälteste unter den Teamchefs offen angekündigt, seine "Stars" nur in Heimspielen einzusetzen - und prompt gestern mit seiner Nummer sieben Peter Torebko als Spitzenspieler eine 0:6-Klatsche bei Titelverteidiger BW Halle kassiert. Die gleiche, im Gegensatz dazu freilich nicht einkalkulierte Schmach musste Grün-Weiss Mannheim gestern gegen Blau-Weiss Krefeld hinnehmen - und das, obwohl Teamchef Gerald Marzenell sein Aufgebot gegenüber Freitag noch um seine österreichische Nummer zwei Dominic Thiem verstärkt hatte.

Um so bitterer, dass die Neusser die durchaus vorhandene Chance auf einen oder sogar zwei Punkte gegen Mannheim sträflich liegen ließen - der "Einbruch" von Jeremy Jahn, der im zweiten Satz gegen Tobias Kamke eine 5:2-Führung bei eigenem Aufschlag nicht nach Hause brachte, kann die Blau-Weissen teuer zu stehen kommen. Entweder sportlich, weil sie zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte absteigen - oder finanziell, weil sie tief in die Tasche greifen müssen, um das zu verhindern.

(NGZ)
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