Galopp Bei Earl of Heinz ist der Knoten geplatzt

Neuss · Der Wallach ist einer der größten Favoriten beim Flutlicht-Rennen heute auf der Grasbahn am Hessentor in Neuss.

 Der fünf Jahre alte Wallach Earl of Heinz gewinnt mit dem italienischen Jockey Daniele Porcu im Sattel auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden.

Der fünf Jahre alte Wallach Earl of Heinz gewinnt mit dem italienischen Jockey Daniele Porcu im Sattel auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden.

Foto: Sarah Bauer/Sorge

Pferdenamen sind im Galopprennsport eine eigene Wissenschaft. Eine Vorgabe der deutschen Zucht lautet, dass der Name des Nachkommens mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnt wie der der Mutter. Das führt gelegentlich zu seltsamen oder zu kaum aussprechbaren oder einfach nur zu putzigen Namensgebungen. Das Pferd mit dem amüsantesten Namen, das am heutigen Dienstag am Hessentor in den acht Flutlicht-Rennen auf der Grasbahn in die Startmaschine einrückt, ist gleichzeitig einer der größten Favoriten: Earl of Heinz.

Für diesen im saarländischen Beckingen von Uwe Schwinn trainierten Wallach gilt die eingangs beschriebene Regelung nicht, denn er wurde in Frankreich gezüchtet. Nachdem er im letzten Winter auf der Sandbahn die Erwartungen nicht erfüllen konnte, platzte im August bei seinem ersten Grasbahn-Auftritt in dieser Saison der sprichwörtliche Knoten. Auf zwei Siege folgten zwei Platzierungen, Mitte Oktober sogar auf Deutschlands Premium-Rennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden. Im fünften Rennen trifft der Fünfjährige mit dem italienischen Jockey Daniele Porcu auf zehn Gegner, die stärksten dürften die Niederländerin Dutch Gal und die erstmals in der geforderten Klasse antretende Parand sein, die den gestern in der NGZ vorgestellten reitenden Schauspieler Michael Cadeddu im Sattel hat.

Earl of Heinz ist nicht der einzige empfehlenswerte Siegtipp an diesem von der französischen Wett-Gesellschaft PMU unterstützten Renntag. Bereits zum Auftakt um 16.25 Uhr (Veranstaltungsbeginn ist um 15.45 Uhr, der Eintritt ist frei), sollte der ungemein treue Wallach Elgin eine erfolgsversprechende Wette sein. Er war bei all seinen Starts in Neuss im Endkampf. Im "Preis von Laval", dem dritten Rennen, rechnen viele Experten mit der Stute Zaragoza aus dem größten deutschen Rennstall von Peter Schiergen. Highlight ist der Preis von Cavaillon, ein mit 9000 Euro dotierter Ausgleich II, also sozusagen die zweite Bundesliga des Galopprennsports. Nirano aus dem Erfolgsstall von Waldemar Hickst belegte jüngst in München einen zweiten Platz, obwohl der Sattel rutschte. Er gilt als ein Kandidat mit Potenzial. Für Wetter stets besonders interessant ist die sogenannte Wettchance des Tages. Hier kann für einen Grundeinsatz von 50 Cent eine Viererwette gespielt werden und es gibt eine garantierte Auszahlung von 10 000 Euro. Die vor Ort trainierten Pferde sind nicht die Favoriten, aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass sie die Quoten in interessante Höhen treiben. Schließlich erwartete Axel Kleinkorres bereits beim letzten Start von Crystal Doll mehr als einen Mittelfeldplatz, und Depeche von Marion Weber hat dieses Jahr bereits sieben Platzierungen erreicht, nur zu einem Sieg langte es noch nicht.

Rennbahnverwalter Reinhard Ording hat im siebten Rennen realistische Siegchancen mit seiner Stute Late Mute, die das günstigste Gewicht in dieser Konkurrenz trägt. Bei dem von Marion Weber trainierten Initiator fällt die Jockeybuchung des deutschen Champions Andrasch Starke ins Auge. Die Abschlussprüfung ist international mit zwei Gästen aus den Niederlanden (Miracle S war vor zwei Wochen am Hessentor mit Start-Ziel erfolgreich), einem Belgier und dem im bulgarischen Besitz stehenden Kanasubigi. Der hat mit Hristo Shekerov sogar einen erstmals hierzulande reitenden Bulgaren im Sattel.

(NGZ)
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