Korschenbroich Bewegliche Kunst im Park

Korschenbroich · Ungewöhnliche Kunst an einem ungewöhnlichen Ort zu zeigen, das scheint ein Markenzeichen der "Künstler in Korschenbroich" zu werden. Zum zweiten Mal stellten sie jetzt im Park Pescher Straße aus. Das Thema: Bewegung.

 Open-Air-Aktion von 23 KiK-Künstlern: Sie gestalteten im Park einen Kunst-Rundweg. Gabriela Drees-Holz aus Liedberg versuchte mit 20 Schaufenster- und Barbiepuppen den Weg zum inneren Gleichgewicht nachzuzeichnen.

Open-Air-Aktion von 23 KiK-Künstlern: Sie gestalteten im Park einen Kunst-Rundweg. Gabriela Drees-Holz aus Liedberg versuchte mit 20 Schaufenster- und Barbiepuppen den Weg zum inneren Gleichgewicht nachzuzeichnen.

Vor anderthalb Jahren hatten die "Künstler in Korschenbroich" (KiK) an einem bitterkalten Januar-Abend im alten Park, der früher einmal ein Friedhof war, ausgestellt. Auch wenn jetzt fast alles anders war: Die Ausstellungsdauer war wieder begrenzt – von 17 bis 23 Uhr am Samstag. Das Motto lautete "Bewegung", die meisten Künstler hatten ihre Exponate eigens für diese außergewöhnliche Präsentation geschaffen.

Die KiK-Künstler hatten den Besuchern rote Teppiche ausgerollt. Trotzdem wagten viele Neugierige nur einen schüchternen Blick auf den Kunst-Rundweg. Schade, denn sie verpassten viel. Malerei spielte eine eher untergeordnete Rolle, wobei die Darstellungsformen sehr vielfältig waren.Der Hang zur Dramatik: Unübersehbar.

Claudia Fritsche zeichnete den Weg eines Menschen nach, der vor einem Berg von Seelenmüll steht, jemanden findet, der ihn liebt und dessen Leben wieder lebenswert wird. Ihre Drahtmännchen mit Symbolen wie einem roten Herzen oder einem grünen, Hoffnung verheißenden Kopf, verströmen Zuversicht.

Auf Kommunikation setzt Dirk Ritterbach. Seine Skulptur: Reduziert, elegant, zwei identische Schwingen aus Industrie-Stahl stehen sich mit geringem Abstand gegenüber, am äußeren Ende jeweils eine abstrahierte Figur, die Arme nach oben gerissen, Kommunikationsbereitschaft signalisierend.

Jürgen Schmitz malte sich selbst, vor der Leinwand sitzend. Über die Bildränder hinaus ragen organische Gebilde, eines erinnert an die Silhouette einer wohlgeformten Frau. Die Visualisierung einer höchst bewegenden Gedankenwelt. Beatrix Magdalena präsentierte zwei scheinbar schwebende Stoffkörper, gefüllt mit Zellulose, aus Holz gemacht.

Passanten gewann sie dafür, die 30 Meter lange Papierrolle mit Bäumen zu bemalen, etwas zu bewegen vor dem Hintergrund, dass Bäume saubere Luft zum Atmen liefern. Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki ließ nicht nur Bürgermeister Heinz Josef Dick hinter eine Stoffbahn treten: Die skizzierte die Silhouette, schnitt den Stoff entsprechend aus, hing diese Form an anderer Stelle auf: Eine Zwangsumsiedlung als besondere Form der Bewegung.

Karin Dahmen brachte mit ihrer Malerei die "Bewegung der Phantasie", die "Bewegung des Meeres" und die "Bewegung der Sinne zum Ausdruck. Angela Harmeier hatte ein Segel im Park gesetzt, zwei Personen, deren Körperhaltung Aktivität verriet, wirkten wie ein Schattenspiel. Gabriela Drees-Holz hatte mit 20 Schaufenster- und Barbiepuppen den Weg zum inneren Gleichgewicht nachgezeichnet.

(NGZ)
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