Lokalsport Blackout der Elephants

Grevenbroich · 67:84-Schlappe in Herten: Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich verabschieden sich mit mauer Vorstellung in die Weihnachtspause.

 Für die Elephants ging in Herten so gut wie nichts - auch Marko Boksic und Sharif Watson erwischten im letzten Spiel des Jahres einen rabenschwarzen Tag.

Für die Elephants ging in Herten so gut wie nichts - auch Marko Boksic und Sharif Watson erwischten im letzten Spiel des Jahres einen rabenschwarzen Tag.

Foto: Andreas Woitschütze

Irgendwie schwante Hartmut Oehmen schon vor der Partie bei den Hertener Löwen, dass der letzte Auftritt seiner Schützlinge in diesem Jahr kein gutes Ende finden würde. "Auf meinen Post in unserer Facebook-Gruppe, mit dem ich die Mannschaft auf das Spiel einschwören wollte, hat kein einziger Spieler geantwortet." Für den Trainer des Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants ein eindeutiges Signal, "dass die Jungs den Gegner, trotz aller Warnungen, auf die leichte Schulter genommen haben." Die Quittung gab's gratis: Im ersten Match der Rückrunde setzte es eine ärgerliche 67:84-Pleite - die zweite Niederlage in Folge nach zuvor fünf Siegen hintereinander.

In der Kabine, in die die Grevenbroicher zur Halbzeitpause mit einem 34:41-Rückstand gekommen waren, wurde es deshalb recht unerfreulich. "Wir sind offensichtlich zu dumm", herrschte Oehmen das allzu lasch agierende Personal an. So an der Ehre gepackt, rissen sich die Elephants endlich zusammen, verkürzten den Rückstand bis zur 25. Minute mit einem Korb von Lukas Kazlauskas auf einen Punkt (47:48). Das Hoch war indes nur von kurzer Dauer. Schon Ende des dritten Viertels lagen die Gäste wieder deutlicher hinten (51:61). Die Wende gelang ihnen auch im Schlussdurchgang nicht mehr, dabei versuchte Oehmen wirklich alles, was das Taktikbuch der Basketballer so hergibt. "Aber wir hätten wahrscheinlich auch zu sechst spielen können und es hätte nicht funktioniert", haderte er. Was seine Männer auf dem Feld veranstalteten, sah der restlos bediente Coach mit fehlerhaft nur unzureichend beschrieben. "Das waren individuelle Blackouts, unerklärlich."

Die unrühmlichen Höhepunkte aus der Serie Pleiten, Pech und Pannen setzte Sharif Watson: Seinen misslungenen Versuch, den Ball von oben in den Korb zu stopfen, toppte er noch mit einem Anspiel auf Lukas Kazlauskas, das den in Position gelaufenen Litauer um glatte drei Meter verfehlte. Oehmen bezeichnete die Leistung des US-Profis als unterirdisch, wollte die Niederlage aber nicht an einzelnen Akteuren festmachen: "Heute hatte bei uns keiner Normalform, wir waren kollektiv schlecht." Was ihn dabei besonders ärgerte, war, dass die Löwen die Elephants auch einstellungsmäßig übertrafen. "Wie können die Hertener, für die es in dieser Saison eigentlich um nichts mehr geht, den Sieg mehr wollen als wir, die vor dem Spiel die Möglichkeit hatten, über Weihnachten der Spitzengruppe anzugehören?" fragte er gereizt. Weil die Elephants nur fünf Minuten wie ein Topteam auftraten, blieb ihm nichts als Enttäuschung und das Kurzfazit: "Alle waren fit - und alle waren schlecht. Herten war nicht gut, aber besser als wir und hat darum verdient gewonnen."

Nach eigentlich starker erster Saisonhälfte sind die zwischenzeitlich bis auf Platz zwei marschierten Elephants nun richtig froh, dass sie bis zum 7. Januar durchatmen können. Dann geht es vor heimischem Publikum gegen das Kellerkind SV Hagen-Haspe. "Ich denke, diese Pause kommt genau zur rechten Zeit", bestätigt Oehmen.

(NGZ)
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