Lokalsport Blau-Weiss bucht ein weiteres Jahr in der Tennis-Bundesliga

Neuss · Der gestrige 6:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg beschert Neuss den vorzeitigen Klassenerhalt.

 Hat er den Schläger bis dahin noch nicht an den Nagel gehängt, darf Filippo Volandri in der nächsten Saison gerne wieder für BW Neuss aufschlagen.

Hat er den Schläger bis dahin noch nicht an den Nagel gehängt, darf Filippo Volandri in der nächsten Saison gerne wieder für BW Neuss aufschlagen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Siegesfeier fiel verhalten aus gestern Nachmittag. Doch das hatte einen einfachen Grund: Außer Spielern und Teamverantwortlichen waren nicht so wirklich viele Neusser nach Nürnberg gereist, um das "Schicksalsspiel" des TC Blau-Weiss am Valznerweiher live zu erleben. Die, die da waren, fielen sich gegen 15.30 Uhr um den Hals: Da hatte Spitzenspieler Jurgen Zopp mit seinem 6:7, 6:4, 10:6-Erfolg über den Italiener Andrea Arnaboldi gerade den vierten und siegbringenden Einzelzähler für die Gäste eingefahren - und damit dem Rekordmeister ein weiteres Jahr in der Tennis-Bundesliga gebucht.

Falls die wirtschaftlichen Gegebenheiten mit dem sportlichen Abschneiden Schritt halten. "Wir nehmen hoffentlich ein bisschen Rückenwind aus dem erfolgreichen Wochenende mit in die Sponsorengespräche, die in dieser Woche anstehen", sagte ein sichtlich erleichterter Dietmar Skaliks, nachdem mit dem 6:0 über den damit zum direkten Wiederabstieg verurteilten 1. FC Nürnberg der erste Saisonsieg der Blau-Weissen unter Dach und Fach war.

 Auch gestern tat sich Antonio Veic wieder schwer, behielt aber gegen den Nürnberger Johannes Härteis in zwei Sätzen die Oberhand.

Auch gestern tat sich Antonio Veic wieder schwer, behielt aber gegen den Nürnberger Johannes Härteis in zwei Sätzen die Oberhand.

Foto: A. Woitschützke

Der Team-Manager war aber auch ehrlich genug, zuzugeben: "Wenn es in diesem Jahr zwei Absteiger gegeben hätte, wäre es verdammt eng geworden für uns." Weil der Erfurter TC Rot-Weiß sein Team jedoch schon lange vor dem ersten Ballwechsel aus finanziellen Gründen abgemeldet hatte, reichten den Neussern zwei Unentschieden (gegen Düsseldorf und Köln) und der gestrige Sieg zum Verbleib im Oberhaus. Den machten gestern neben der estnischen Nummer eins der Rumäne Adrian Ungur (6:2, 4:6, 10:8 über den vor zwei Jahren noch für Neuss aufschlagenden Gianluca Naso), der Italiener Filippo Volandri (6:2, 6:2 über Matthias Wunner) und der Kroate Antonio Veic (7:5, 6:2 über Johannes Härteis) und die Doppelsiege von Ungur/Volandri (6:3, 6:3 über Arnaboldi/Naso) und Zopp/Veic perfekt, die Johannes Härteis und Daniel Uhlig mit dem gleichen Resultat bezwangen.

Die in den voraufgegangen Partien reichlich eingesetzte deutsche Fraktion war nur zum Anfeuern (und Jubeln) ins Frankenland gereist, wird aber in den noch ausstehenden Heimspielen gegen Krefeld (Sonntag, 11 Uhr) und Halle eine Woche später ausreichend Gelegenheit bekommen, sich zu präsentieren. Mehr, gibt Skaliks offen zu, gibt der Etat nicht her - was den gestrigen Sieg um so wichtiger macht.

"Wir haben den Kopf noch mal aus der Schlinge gezogen, die schon nicht mehr so ganz offen war", sagt Skaliks, der mit Blick auf die aktuelle Bundesliga-Tabelle einen angenehmen Nebeneffekt sieht: "Wir stehen mal wieder vor Düsseldorf..." Zum Titel des "Niederrheinmeisters", den die Neusser sich mit jeweils Platz fünf in den vergangenen beiden Spielzeiten sicherten, dürfte es allerdings nicht mehr reichen - den dürfte sich der nächste Gegner trotz seiner gestrigen 2:4-Niederlage bei Titelverteidiger BW Halle nicht mehr nehmen lassen.

(NGZ)
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