Tennis Blau-Weiss kassiert in der Hitzeschlacht die Höchststrafe

Neuss · Tennis-Bundesliga: Neuss muss sich bei Grün-Weiss Mannheim mit 0:6 geschlagen geben. Kevin Deden schnuppert an Überraschung.

 Schnupperte an einer Überraschung: Kevin Deden.

Schnupperte an einer Überraschung: Kevin Deden.

Foto: -woi

Der Teamchef hatte es mit Blick auf die Aufstellungen schon geahnt: "Das kann auch leicht mit 0:6 ausgehen." In der Hitzeschlacht am Neckarplatt sollte Dietmar Skaliks Recht behalten: Beim Tabellendritten TK Grün-Weiss Mannheim kassierte der TC Blau-Weiss Neuss tatsächlich die "Höchstrafe" - zum ersten und wie Skaliks hofft einzigen Mal in dieser Saison. Weil aber auch die anderen Kellerkinder der Tennis-Bundesliga gestern verloren - bis auf den Düsseldorfer Rochusclub, der das Duell der bisher sieglosen beim TV Reutlingen eindeutig für sich entschied - konnten die Blau-Weissen diese Schlappe gut verschmerzen.

Zumal Skaliks für die morgige Partie (11 Uhr, Jahnstraße) gegen den starken Aufsteiger Badwerk Gladbacher HTC eine deutlich stärkere Formation ankündigt (siehe Vorbericht). Gestern durfte nur ein Neusser an einem Punktgewinn schnuppern - und der wäre durchaus eine kleine Sensation gewesen. Denn "Spielertrainer" Kevin Deden bekam es an Position vier mit Bundesliga-Dauerbrenner Björn Phau zu tun, der zu seinen besten Zeiten unter den besten Einhundert der Weltrangliste zu finden war. So nahm das Match mit einem 6:3 für Phau auch den scheinbar erwarteten Verlauf. Doch dann trumpfte Deden, der seine Turnierkarriere zugunsten seiner Trainerlaufbahn längst beendet hat, plötzlich groß auf: "Kevin hat da richtig stark gespielt", lobte Skaliks den 30-Jährigen, der den zweiten Satz mit 6:3 für sich entschied. Und auch den Champions-Tiebreak lange offen hielt, ehe er sich dann doch noch mit 6:10 geschlagen geben musste.

Im Spitzeneinzel hielt Gerard Granollers-Pujol gegen den auf Rang 36 der Weltrangliste 220 Plätze vor ihm gelisteten Argentinier Federico Delbonis recht gut mit und verlor 3:6, 5:7. Die anderen Einzel waren hingegen eine klare Angelegenheit der Gastgeber: Dominic Thiem, direkt vom Hamburger Rothenbaum an den Neckar gereist, bügelte Jeremy Jahn beim 6:2, 6:2 ähnlich glatt ab wie es sein österreichischer Landsmann Martin Fischer beim 6:4, 6:2 über Marc Meigel tat.

Der war dann auch im Doppel an der Seite von Kevin Deden beim 2:6, 2:6 gegen Martin Fischer und Björn Phau chancenlos. Gerard Granollers-Pujol und Jeremy Jahn hingegen leisteten Mannheims Spitzendoppel Federico Delbonis/Dominic Thiem zähen Widerstand und unterlagen 5:7, 3:6. "Mehr war heute nicht drin", bilanzierte Dietmar Skaliks die fünfeinhalb Stunden unter sengender Sonne.

(NGZ)
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