Lokalsport Cindy Klinkenberg siegt auf Lunar Prospect

Neuss · Erster Lauf zur Perlenkette auf der Neusser Galopprennbahn. Der Besuch am ungewöhnlichen Samstag-Termin blieb übersichtlich.

 Cindy Klinkenberg gewinnt auf der Galopprennbahn am Hessentor in Neuss den ersten Lauf zur Perlenkette mit Lunar Prospect. Die ersten vier Pferde kamen Kopf an Kopf durchs Ziel.

Cindy Klinkenberg gewinnt auf der Galopprennbahn am Hessentor in Neuss den ersten Lauf zur Perlenkette mit Lunar Prospect. Die ersten vier Pferde kamen Kopf an Kopf durchs Ziel.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Bis vor wenigen Wochen hatte die niederländische Amateurrennreiterin Cindy Klinkenberg (28) überhaupt noch nie ein Rennen im Sattel gewonnen. Exakt bis zum 17. November, als der Wallach Lunar Prospect in Neuss ein 1900-Meter-Rennen gewann - der Beginn einer Siegesserie. Am Samstag schaffte der mit sieben Jahren auch nicht mehr ganz junge Vollblüter am Hessentor bereits den dritten Treffer innerhalb kurzer Zeit, natürlich saß wieder Cindy Klinkenberg im Sattel.

Es war der erste Lauf zur Perlenkette, womit sich die Niederländerin in der diesbezüglichen Punktewertung erst einmal an die Spitze setzte. "Eine tolle Woche", freute sich Klinkenberg, denn noch am Dienstag hatte sie in Caulfield/Australien ein Einladungsrennen gewinnen können - ihre Karriere hat so in einem relativ späten Stadium noch einmal richtig Schwung bekommen.

Am Samstag in Neuss musste sie sich auf Lunar Prospect aber schon richtig strecken, um die Konkurrenz in Schach zu halten. Die ersten vier Pferde kamen Kopf an Kopf durchs Ziel, der Außenseiter Pancho Villas, den seine Trainerin Janine Beckmann aus dem westfälischen Sassenberg selbst ritt, rauschte an der Innenseite auf den letzten Metern noch mit großer Endgeschwindigkeit heran - zehn Meter weiter hätte er gewonnen. Am 13. Februar steht der zweite Wertungslauf zur Perlenkette auf dem Programm, ein ähnliches Rennen wie am Samstag, folgerichtig ist Lunar Prospect schon jetzt in der Liste der Engagements zu finden.

Der Regen hatte sich zwar im Laufe des Nachmittags verzogen, doch der Besuch am ungewöhnlichen Samstag-Termin blieb trotzdem übersichtlich. Erst spät traf auch Trainer Christian von der Recke auf der Bahn ein. Er hatte am Morgen noch einen persönlichen sportlichen Termin gehabt. Im hessischen Rodgau absolvierte der 55-Jährige einen Ultra-Marathon über 50 Kilometer, in respektablen 4:41,32 Stunden kam er bei über 900 Teilnehmern auf Rang 265. Dann schwang sich der Weilerswister in seinen Wagen, fuhr nach Neuss und sattelte drei seiner Pferde, so Ronny Rockcake und Vabinsaru. Die waren fast so schnell wie ihr Chef, es langte in ihren Rennen zu den Plätzen zwei und drei.

Reckes Kollege John Hillis aus München vergnügte sich derweil beim Skifahren. So konnte ihm der Sieg seines Pferdes Eternal Power im ersten Rennen nur telefonisch übermittelt werden, Lebensgefährtin Jeanine Spratter hatte sich samt Pferd auf den langen Weg von Bayern ins Rheinland gemacht. "Eigentlich waren die anderen schon klar vorbei", kommentierte Jockey Andre Best den Rennverlauf, "aber dann habe ich ihn noch einmal frisch gemacht und es hat noch geklappt." Ein erfolgreiches Comeback feierte im letzten Rennen des Tages Dennis Schiergen. Der Kölner Student hatte nach einem Ende August erlittenen Handbruch viele Monate pausieren müssen, zeigte sich auf der vom Vater Peter trainierten More Than Honey gleich wieder in bester Form, gewann völlig souverän. "Als die zu mir in den Stall gekommen ist, dachte ich nur, was für ein hässliches Pferd", berichtete Peter Schiergen, "aber sie hat sich toll gemacht." Es war ihr dritter Sieg innerhalb weniger Wochen in Neuss.

Für die Schiergens geht es jetzt in den Schnee: Vater und Sohn treten am Freitag in St. Moritz in einem Prominenten-Skikjöring in Aktion. Dabei lassen sich Fahrer auf Skiern von einem unberittenen Vollblutpferd über den zugefrorenen St. Moritzersee ziehen.

(NGZ)
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