Lokalsport Crash Eagles Kaarst ziehen souverän ins Halbfinale ein

Kaarst · So richtig einordnen konnte Volker Evertz seine Gefühle unmittelbar nach der Schlusssirene noch nicht. Gerade hatten seine Crash Eagles Kaarst die Highlander Lüdenscheid im entscheidenden dritten Spiel der ersten Play-off-Runde mit 9:4 (3:2, 3:2, 3:0) geschlagen. Nur zwei Jahre nachdem der Skaterhockey-Bundesligist sich wieder einmal nur auf nicht-sportlichem Weg vor dem Abstieg bewahrte, können jetzt in einer randvollen Stadtparkhalle Play-off-Siege gefeiert werden. "Wir gehören zu den besten vier Mannschaften Deutschlands. Das ist noch gar nicht so richtig in Worte zu fassen", sagte der Co-Trainer.

 Duell um die Vorherrschaft vor dem Kasten der Crash Eagles Kaarst: Dominik Boschewski (l.) versucht, dem Highlander Marc Polter die Kugel abzujagen.

Duell um die Vorherrschaft vor dem Kasten der Crash Eagles Kaarst: Dominik Boschewski (l.) versucht, dem Highlander Marc Polter die Kugel abzujagen.

Foto: G. Salzburg

Beeindruckt war er dabei aber vor allem von der Art und Weise, wie seine junge Mannschaft die erfahreneren Gäste um ihre Torgarantie Jiri Svejda über weite Strecken des Spiels bearbeitete, einschnürte und schließlich auch aus der Halle schoss. "Was wir heute vor allem spielerisch geleistet haben, macht mich stolz", fand Evertz. Ohne Cheftrainer Georg Otten, der sich am Tag vor dem Spiel einer Darm-OP unterziehen musste, ließen sich die Gastgeber auch durch zwei frühe Rückstände nicht aus der Ruhe bringen. Svejda (1.) und Matti Stein (8.) trafen für die Gäste, Dominik Boschewski (4.) und Tim Dohmen (10.) glichen jeweils schnell aus. "Lüdenscheid ist mit den ganzen alten Hasen natürlich cleverer und abgezockter als wir. Deswegen war es wichtig, dass wir direkt zurückgeschlagen haben", fand Evertz.

Was folgte, war eine Kraftdemonstration des Tabellenzweiten der Hauptrunde, der in Spiel zwei in Lüdenscheid angesichts eines Zwei-Tore-Rückstandes 155 Sekunden vor Schluss eigentlich schon mausetot gewesen war. Die Crash Eagles bekamen von Minute zu Minute mehr Selbstvertrauen und zeigten ihr blindes Verständnis auf dem Feld. Überragend dabei: Thimo Dietrich, der an jedem der folgenden vier Treffer beteiligt sein sollte. In Überzahl legten sich die Adler ihren Gegner zurecht, ehe Dietrich, für einen Moment mit zu viel Platz ausgestattet, trocken zur ersten Führung abzog (13.). Spätestens im zweiten Drittel prasselte dann ein Dauerfeuer auf den Lüdenscheider Kasten ein. Nach Zuckerpässchen von Dietrich traf Nils Lingscheidt zum 4:2 (24.). Und als Joachim Könning aus dem Nichts für die Gäste wieder verkürzte (25.), dauerte es keine 20 Sekunden, ehe Dietrich direkt und mustergültig auf Dohmen querlegte und dieser ebenfalls direkt abzog und auf 5:3 stellte. André Bruch traf zwar wieder trocken für die Gäste (28.), Dietrich hatte aber die Antwort parat (32.). Im Schlussdrittel spielten dann nur noch die Hausherren, die durch Jannik Jost und zweimal Europameister André Ehlert weiter erhöhten.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort