Reitsport Das erste große Duell um die WM-Fahrkarte

Neuss/Krumke. · Die Neusser Voltigierer treffen in Krumke auf den Hauptkonkurrenten VV Ingelsberg. Beide Mannschaften wollen zu den Weltreiterspielen.

 Bei den Rheinischen Meisterschaften siegten die Neusser Voltigierer standesgemäß, doch nun wartet eine viel größere Herausforderung.

Bei den Rheinischen Meisterschaften siegten die Neusser Voltigierer standesgemäß, doch nun wartet eine viel größere Herausforderung.

Foto: Agnes Werhahn

In Belgien haben sie Anfang Juni ein Ausrufezeichen gesetzt, eine starke französische Mannschaft geschlagen. Am Wochenende holten sie den (standesgemäßen) Sieg bei den Rheinischen Meisterschaften. Nun wartet die bislang größte Herausforderung dieser Saison auf die erste Mannschaft der Neusser Voltigierer. Beim internationalen Turnier (CVI) in Krumke/Sachsen-Anhalt trifft das Team um Meistertrainerin Jessica Schmitz ab morgen auf den Hauptkonkurrenten vom Voltigierverein Ingelsberg. Die Oberbayern gelten als einzige echte Alternative zu den Rheinländern im Kampf um das Ticket zu den diesjährigen Weltreiterspielen. Bei den vergangenen drei Championaten hatte sich stets Neuss durchgesetzt. Doch in diesem Jahr scheinen die Süddeutschen wieder erstarkt.

Für Bundestrainerin Ulla Ramge könnte die Situation nicht besser sein. Nach Jahren der Neusser Alleinherrschaft kommt Schwung in die deutsche Spitze. Im belgischen Moorsele machten die Pferdeakrobaten vom Nixhof mit einem Sieg gegen die diesjährigen Frankreich-Vertreter, "Écuries de la Cigogne", auf sich aufmerksam. Die Mannschaft will bei den Weltreiterspielen Anfang September in der heimischen Normandie unbedingt Edelmetall, spekuliert sogar auf Gold.

Doch die Deutschen nahmen den Gastgebern schon beim ersten Aufeinandertreffen ein wenig den Wind aus den Segeln. Nur eine Woche später trumpfte dann im österreichischen Stadl Paura die zweite deutsche Equipe mit Spitzenleistungen auf. Ingelsberg gewann souverän vor Salzburg, ist nach Jahren der Abstinenz vom Hochleistungs-Sektor offenbar pünktlich zu den im Vierjahrestakt ausgetragenen Weltreiterspielen wieder zurück.

In Krumke werden die beiden Topteams nun erstmals in dieser Saison gegeneinander antreten. Sieben weitere namhafte Teams aus Deutschland, Schweden und den Niederlanden sind am Start. Dennoch läuft alles auf das mit Spannung erwartete Duell Ingelsberg gegen Neuss hinaus. Und auch wenn das Aufeinandertreffen lediglich der erste Schritt in Richtung Qualifikation ist, wird der Zweikampf wegweisend sein für die weitere Saison. Erst bei den Deutschen Meisterschaften Mitte Juli im schleswig-holsteinischen Elmshorn werden Ramge & Co. endgültig nominieren. Ein Sieg in der Altmark ist dennoch von enormer Wichtigkeit, stärkt insbesondere das Selbstvertrauen.

Einen direkten Vergleich gab es aktuell zwar noch nicht. Legt man die Wertnoten der bereits absolvierten internationalen Turniere zugrunde, haben die Schmitz-Schützlinge jedoch leicht die Nase vorn. Ingelsberg schaffte es in Stadl Paura auf 8,169 Punkte. Neuss kassierte in Belgien 8,28 Zähler. Beim von Wertungsrichtern benoteten Sport Voltigieren haben diese Zahlen aber keinen großen Aussagewert. Nur eines ist gewiss: Es könnte mal wieder richtig eng werden. Dabei wird es auch darauf ankommen, welches Kürkonzept bei den Unparteiischen besser ankommt. Neuss wartet mit einer modernen Choreographie zu den progressiven Klängen der britischen Rockband Muse auf.

(NGZ)
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