Lokalsport Defensive ist die größte Baustelle des SCK

Kapellen · Abstiegsreife 70 Treffer kassierte Fußball-Oberligist SC Kapellen in der vergangenen Saison. Kein Wunder, dass sich die Erftstädter mit abwehrstarken Fachkräften wie Ex-Profi Tim Rubink, Oscar Ferreira und Marcel Lüft verstärkt haben.

 In Jubelpose: Für den VfR Fischeln markierte Marcel Lüft in der abgelaufenen Saison fünf Treffer. Der flexibel einsetzbare 19-Jährige dürfte für den SC Kapellen auf der linken Außenbahn definitiv eine Verstärkung sein.

In Jubelpose: Für den VfR Fischeln markierte Marcel Lüft in der abgelaufenen Saison fünf Treffer. Der flexibel einsetzbare 19-Jährige dürfte für den SC Kapellen auf der linken Außenbahn definitiv eine Verstärkung sein.

Foto: Samla

Bereits am Freitagabend (18.30 Uhr, Erftstadion) startet Fußball-Oberligist SC Kapellen in die Vorbereitung auf die am 16. August beginnende Punktspielrunde. Die ersten Testspiele hat Trainer Frank Mitschkowski für den 10. (19.30 Uhr beim Bezirksligisten SG Kaarst) und 12. Juli (15 Uhr beim Regionalligisten FC Wegberg-Beeck) angesetzt.

Sechs Wochen, angefüllt mit harter Arbeit, denn vor allem in der Defensive müssen sich die Erftstädter im Vergleich zur mauen abgelaufenen Spielzeit mächtig steigern. Satte 70 Treffer musste der SCK in den 34 Partien schlucken - mehr oder genauso viele kassierten nur Hilden (76) sowie die Absteiger Baumberg (70), Nievenheim (103) und Homberg (74). Da gleichzeitig die Offensive (62) fast so viele Tore produzierte wie Ratingen auf Platz drei (64), war der Arbeitsauftrag für die Sportliche Leitung in der Sommerpause klar: "Wir müssen die Lücken in der Abwehr schließen und versuchen, uns zu stabilisieren", sagt Obmann Paul Rösgen. Dass in Robin Kreis (zum TSV Meerbusch) und Ömer Okyar, der in den kommenden vier Jahren mit einem Stipendium an einem College in den USA studieren und Fußball spielen wird, zwei Kicker von Bord gingen, die in Bestform zu den stärksten Innenverteidigern der Liga gehören, macht diese Aufgabe nicht unbedingt leichter.

Haargenau ins Anforderungsprofil passt Tim Rubink. Der 27-Jährige, der für Bayer Leverkusen II, Goslarer SC, Borussia Mönchengladbach II und KFC Uerdingen auf insgesamt 161 Regionalligaspiele kommt, trug im vergangenen halben Jahr das Trikot des zukünftigen Oberligisten SC Düsseldorf-West. Optimal: Der 1,88 Meter große Defensivmann wohnt in Dormagen und kickte in der Jugend dort für den TSV Bayer, aber auch für den TSV Norf und den TuS Hackenbroich.

Auf der linken Außenbahn vielseitig verwendbar ist Marcel Lüft. An dem noch 19-Jährigen war der SCK bereits vor der abgelaufenen Saison stark interessiert, damals entschied sich der U19-Bundesliga-Akteur des VfL Borussia Mönchengladbach jedoch für den Oberliga-Rückkehrer VfR Fischeln, für den er in 25 Einsätzen fünfmal traf. Ebenfalls mit 20 Jahren noch blutjung ist Bruno Ferreira, der mit 1,90 Meter beste Voraussetzungen für den harten Job in der Innenverteidigung mitbringt.

Der Deutsch-Portugiese stand in der vorigen Saison ebenso wie der fürs offensive Mittelfeld vorgesehene Marc Paul (20) bei den in die Landesliga abgestiegenen Sportfreunden Baumberg unter Vertrag. Dazu kommt noch Nils Mahlstedt aus der eigenen Jugend. Hinter Christopher Möllering und dem aus Uedesheim zurückgekehrten Marvin Kiese soll er sich unter der Regie von Torwart-Trainer Hubert Büchel in Ruhe ans Niveau der Oberliga heranarbeiten. Der Nachwuchskeeper steht wie der vom A-Jugend-Bundesligisten 1. FC Mönchengladbach an die Erft zurückgekehrte Sherif Krasniqi und Fatih Sakar für die stärkere Zuwendung zum eigenen Nachwuchs. Nur diese Strategie habe den SC Kapellen zu einer festen Größe in der Fußballszene werden lassen, sagt Paul Rösgen: "Das ist schließlich schon unsere zwölfte Saison in der höchsten Spielklasse am Niederrhein."

Unterstützt wird dieses Unterfangen durch den Aufstieg der A-Junioren in die Niederrheinliga, womit der Verein dort endlich wieder in allen drei Altersklassen vertreten sein wird. "Das ist für uns ganz wichtig", betont Rösgen: "Weil wir finanziell traditionell nicht so gut aufgestellt sind wie viele unserer Konkurrenten, sind wir darauf angewiesen, gute Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu generieren." Da dies nicht immer klappt, musste sich der SCK nach den schmerzlichen Abgängen der Kreativleute Sven Raddatz (eigene Zweitvertretung) und Robert Norf (zurück zur TuRU Düsseldorf) in der Fremde umschauen. Aus Nievenheim kam der Japaner Keisuke Ota, weiteres Personal für die Offensive ist in Sicht.

(NGZ)
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