Reportage Den Härtetest mit Bravour gemeistert

Neuss · Nach drei Monaten Vorbereitung unter professioneller Anleitung konnten die City-Runner beim City-Lauf in Korschenbroich zeigen, dass das Training etwas gebracht hat: Alle unterboten ihre Bestzeiten und hatten Spaß dabei. Ein Erfahrungsbericht:

 Die Autorin und ihr ganz persönlicher Tempomacher (l.) unterwegs.

Die Autorin und ihr ganz persönlicher Tempomacher (l.) unterwegs.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

korschenbroich Endlich war es so weit: Der Korschenbroicher City-Lauf, auf den wir seit Januar hintrainiert hatten, stand bevor. Bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns an der Läuferstatue. Etwas abgehetzt, schon ziemlich aufgeregt und die üblichen zehn Minuten zu spät, fand ich auch zu den anderen City-Runnern.

 Die City-Runner vor dem Start, hintere Reihe (v.l.): Sophie Rhine, Andrea Kilian, Sarah Dolf, Andrea Mischke, Laura Lutz, Christian Vocken, Jörg Balmer, Andreas Knaup, Thomas Poniecki, Jochen Adomeit, Heinz Mölder; unten (v.l.): Oliver Wassermann, Jürgen Mausberg, Ursula Dickmann, Achim Oberdörster, Ute Klause, Jochen Tups

Die City-Runner vor dem Start, hintere Reihe (v.l.): Sophie Rhine, Andrea Kilian, Sarah Dolf, Andrea Mischke, Laura Lutz, Christian Vocken, Jörg Balmer, Andreas Knaup, Thomas Poniecki, Jochen Adomeit, Heinz Mölder; unten (v.l.): Oliver Wassermann, Jürgen Mausberg, Ursula Dickmann, Achim Oberdörster, Ute Klause, Jochen Tups

Foto: Andreas Woitschützke

Die Vorbereitungen liefen schon auf Hochtouren, Startnummern wurden verteilt und an den roten Trikots befestigt und mittendrin versuchte Jochen Adomeit wie immer für Ordnung zu sorgen. Beim Aufwärmen durften wir uns dann die Elite-Läufer anschauen - wie kann man nur so lange so schnell laufen? In einer langen roten Reihe folgten wir unserem Trainer durch die schönsten Korschenbroicher Straßen Runde um Runde. Beim Dehnen wurde dann schon um die Schattenplätze gekämpft - wer konnte auch erwarten, dass es plötzlich so warm war? Die angesagten 13 Grad waren das sicher nicht.

Noch ein paar Runden und Steigerungen später gab es dann den letzten Zwischenstopp in der Sparkasse. Schnell wurden noch alle warmen und überflüssigen Kleidungsstücke abgelegt, kurze Hosen verliehen, ein letztes Mal in den Powerriegel gebissen, die Schuhe fest geschnürt und sich in die Toilettenschlange eingereiht. Dann ging es auch schon nach draußen in den Startbereich, wo unsere fünf Verletzten und ein paar Familien uns empfingen und allen Glück wünschten. Jochen Adomeit und Heinz Mölder, der Initiator der City-Runner-Aktion, plauderten dann noch ein bisschen mit Moderator Volker Koch darüber, wie gut das Training verlaufen ist und dass alle hoch motiviert und gespannt sind - und dass sie aus mir eine Langstrecklerin machen wollen- sehr wahrscheinlich. Ein paar wunderschöne Gruppenfotos später quetschten wir uns von vorne ins Starterfeld rein, wo ich dann auch meinen als Tempomacher fungierenden Papa fand.

Das bekannte Uhrticken setzte ein, kurz darauf der Countdown und dann ging es auch schon los. Vor mir legten sich direkt die ersten auf die Nase und dann musste man im Slalom durch die Menschen durch. Die kleine Runde (1100 Meter) ging schnell vorbei, auch die erste der drei großen (1400 Meter). Immer wieder hörte ich Petra Maak, Jochen oder die anderen City-Runner von der Seite anfeuern. Die dritte Runde zog sich dann ziemlich, immer noch musste man im Slalom seinen Weg finden, die Beine wurden immer schwerer und es war so warm - was meinte Jochen vorher? Der Kopf entscheidet? Meiner hatte nach der dritten Runde eigentlich keine Lust mehr, doch dann rief Jochen Tups beim Überholen nur: "Los, Sophie, komm weiter!" und mein Vater meinte, es wäre nur noch eine Runde. Da konnte ich dann noch mal die letzten Kräfte mobilisieren und kam nach knapp 24 Minuten ins Ziel - nicht so schnell wie erhofft, aber das war egal. "Wasser, hinsetzen", waren meine einzigen Gedanken.

Nach und nach kamen dann alle City-Runner im Ziel zusammen, alle inklusive Trainer sahen zufrieden aus. "Richtig toll, einfach nur ein super Erlebnis", meinte Jürgen Mausberg, der seine Bestzeit um fast drei Minuten verbesserte. "Viel einfacher als im Training", fand Christian Vocke. "Eine sehr schöne Erfahrung, hat super viel Spaß gemacht", ergänzte Andrea Kilian. Also durchweg positive Resonanz bei den Finishern - war denn auch der Coach zufrieden? "Ja natürlich, die Truppe war super", lobte Jochen Adomeit die Läufer nochmals. "Das Training hat 'was gebracht, die meisten konnten ihre Ziele erreichen und ich denke, alle sind an ihre Grenzen gegangen und haben alles gegeben. Und scheinbar hatten alle viel Spaß dabei, das ist super!"

(srh)
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