Lokalsport Den Volleyball werfen statt schlagen

Grevenbroich · Das westfälische Rahden ist heute Austragungsort der Deutsche Meisterschaften im Flugball. Mit von der Partie ist auch das runderneuerte Team der BSG Grevenbroich.

 Flugball: Nach maximal drei Kontakten, die jeweils nur eine Sekunde lang sein dürfen, muss der Spieler den Volleyball wieder übers Netz werfen.

Flugball: Nach maximal drei Kontakten, die jeweils nur eine Sekunde lang sein dürfen, muss der Spieler den Volleyball wieder übers Netz werfen.

Foto: BSG

Nach fünf Jahren Pause richtete die BSG Grevenbroich im vergangenen Jahr erstmals wieder eine Deutsche Meisterschaft im Flugball aus. Dort landeten die Schlossstädter abgeschlagen auf dem letzten Platz. Doch mittlerweile hat sich einiges getan im Team der Grevenbroicher. "Ein paar Ehemänner, die bei der letzten Deutschen Meisterschaft nur mitgeholfen haben aufzubauen, sind jetzt auch Teil des Teams", weiß Horst Baum zu berichten.

Seit einigen Monaten ist der Vorsitzende des Vereins für Menschen mit und ohne Handicap auch Trainer der BSG: "Nach einigen Analysen und Ansprachen in den Spielpausen von mir wurde ich gefragt, ob ich diese Position nicht übernehmen möchte." Seitdem trainiert die Mannschaft einmal pro Woche und bereitete sich dabei akribisch auf die heute startende Deutsche Meisterschaft vor. Bei einem Qualifikationsturnier in Kamen sicherte sich Grevenbroich die Teilnahme an der Endrunde. "Unsere Leistung dort war nicht optimal. Seitdem haben wir uns aber schon sehr stark weiterentwickelt und spielen auf einem viel höheren Niveau", verkündet Baum stolz.

Gespielt wird Flugball auf einem 40 Quadratmeter großen Spielfeld, welches in der Mitte durch ein 1,90 Meter hohes Netz in zwei Hälften getrennt wird. "Mit maximal drei Kontakten, die nur eine Sekunde lang sein dürfen, muss eine Mannschaft einen Volleyball wieder über das Netz werfen. Dabei darf der Ball nicht geschlagen werden", erzählt Baum. Folglich gibt es Punkte, wenn eine Mannschaft den Ball nicht mehr fangen kann. "Dadurch entsteht natürlich eine gewisse Dynamik in dem Spiel. Es besteht die Möglichkeit, den Gegner wie zum Beispiel beim Tennis in die falsche Richtung zu lotsen und zu überraschen", erzählt der Grevenbroicher. Pro Team stehen jeweils vier Akteure auf dem Parkett. Die Spieldauer beträgt zwei mal sieben Minuten.

"Vor ein paar Jahren war es noch ein reiner Frauensport, aber nun nehmen auch in NRW immer mehr Männer daran teil", sagt Baum. Zu Beginn durften auch nur Mannschaften an Turnieren teilnehmen, wenn die Spieler zusammen eine bestimmte Punktzahl an Handicaps erreichten. Da dieses Ranking runtergesetzt wurde, können nun auch nichtbeeinträchtigte Personen mitmischen.

In Rahden werden sechs Teams an den Start gehen. Vier Mannschaften kommen aus Nordrhein-Westfalen. Baum: "Die Favoriten auf die Deutsche Meisterschaft sind ganz klar Titelverteidiger Kaiserau und Weiden." Für sein Team gilt es, weiter Erfahrungen zu sammeln und vielleicht sogar die ein oder andere Begegnung zu gewinnen. "Ausgerechnet einer unserer besten Spieler kann aufgrund eines Urlaubes allerdings nicht mitspielen", verrät Baum. Für die Deutsche Meisterschaft im kommenden Jahr schmiedet der Trainer allerdings schon jetzt große Pläne: "Da haben wir dann wieder ein Jahr trainiert und sind dann vielleicht auf Augenhöhe mit den besten Teams."

(NGZ)
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