Leichtathletik Der "Macher" hängt noch drei Jahre dran

Neuss · Eigentlich wollte Hans-Peter Walther nach dem 25. Korschenbroicher City-Lauf aufhören, jetzt bleibt er bis 2018 der "Chef".

 Das Wiedersehen mit Stammgästen wie Simret Restle hat Hans-Peter Walther bewogen, noch ein paar Jahre als City-Lauf-Organisator dranzuhängen.

Das Wiedersehen mit Stammgästen wie Simret Restle hat Hans-Peter Walther bewogen, noch ein paar Jahre als City-Lauf-Organisator dranzuhängen.

Foto: woi

Korschenbroich Der Korschenbroicher City-Lauf übt seine eigene Faszination aus. Das gilt für die Läufer, von denen im vergangenen Jahr erstmals mehr als 4000 (genau 4013 bei 4506 Meldungen) das Ziel vor der Sparkasse auf der Hindenburgstraße erreichten: Vier Wochen vor dem Startschuss zur 27. Auflage am 19. April hat bereits ein Viertel davon seine Meldung abgegeben.

Das gilt aber auch für die "Macher" des 1989 vom damaligen Korschenbroicher Stadtdirektor Willi Esser erfundenen Laufspektakels. Das beste Beispiel ist Hans-Peter Walther. Der gebürtige (und unüberhörbare) Sachse, seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Rheinland heimisch geworden, hat jetzt seinen "Vertrag" als Cheforganisator um drei Jahre verlängert. "Bürgermeister und Sparkassenchef haben mich gebeten, da konnte ich doch nicht Nein sagen", sagt der 63-Jährige lachend. Was bedeutet, dass er auch über seinen Abschied als stellvertretender Leiter des Amtes für Schulen, Kindertagesstätten, Sport und Kultur "seiner" Veranstaltung die Treue halten wird.

Obwohl eigentlich nach seinem "persönlichen Jubiläum" im vergangenen Jahr - es war der 25. Lauf unter seiner Regie, nachdem er nur bei der Premiere 1989 nicht dabei war - Schluss sein sollte, ist ihm die Entscheidung nicht schwergefallen: "Es macht ja weiterhin Spaß", sagt Hans-Peter Walther. Auch, weil in Person von Jörg Herold sein Nachfolger bereits parat steht, die Einarbeitungszeit längst abgeschlossen ist.

Die Zusammenarbeit klappt so gut, dass Walther lachend sagt: "Diesmal könnte ich wirklich in Italien bleiben, und die Veranstaltung würde trotzdem bestens funktionieren." Denn am Donnerstag fährt er mit seinen Schützlingen vom Korschenbroicher Leichtathletik-Club (KLC) einmal mehr ins Trainingslager in Igea Marina an der italienischen Adriaküste, kehrt aber - natürlich - rechtzeitig vor dem City-Lauf in heimische Gefilde zurück. Dass der City-Lauf (fast) zum Selbstläufer geworden ist, hat viel mit der Wohlfühlatmosphäre am Tag selbst und mit dem Stellenwert innerhalb der Läuferszene zu tun. Großer Anstrengungen, namhafte und kopfstarke Starterfelder für den Elitelauf zusammen zu stellen, bedarf es inzwischen kaum noch: "Die meisten laufen mir von sich aus die Bude ein", erzählt Walther.

Vorjahressiegerin Swietlana Kudelich (Weißrussland) ist ebenso darunter wie Simret Restle (Kassel), die zwei Mal beste Deutsche war und inzwischen ihre zweijährige Dopingsperre abgesessen hat. 70 Einladungen hat Walther für den Lauf um 16.15 Uhr (Frauen 5km) beziehungsweise 16.17 Uhr (Männer 10 km) ausgesprochen - "mehr geht nicht, weil ich nicht mehr Hotelzimmer auftreiben kann."

Dennoch wird es am 19. April eine Neuerung geben: Walther hat allen Managern afrikanischer Läufer eine Absage erteilt. "Es soll einfach mal jemand anderes gewinnen", sagt der "race-director" eingedenk der Tatsache, dass 19 der bisherigen 26 Asse-Sieger aus Kenia (plus einer aus Tansania und einer aus Simbabwe) kamen. Der letzte nicht-afrikanische Sieger (von überhaupt nur fünf) war 2009 der Ukrainer Vitaly Schafar. Die Manager haben das im Übrigen klaglos akzeptiert, was Walther schon ein bisschen überrascht hat: "Aber das ist ja das schöne am City-Lauf - man lernt jedes Jahr etwas Neues dazu." Dazu hat er jetzt weitere drei Jahre Gelegenheit.

(NGZ)
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