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Lokalsport Der nächste Sieg der Marke Neusser HV

Leichlingen · Auch beim Vorjahresmeister Leichlinger TV kann sich der Tabellenführer der 3. Handball-Liga West auf Abwehr und Torhüter Vladimir Bozic verlassen. Nach dem 35:25 könnte im nächsten Heimspiel am 22. April die Aufstiegsfeier folgen.

 Kein Durchkommen: Der angeschlagen ins Spiel gegangene David Hansen wird von Heider Thomas "zugemacht". Der Torjäger des Leichlinger TV blieb gegen den Tabellenführer aus Neuss ohne einen Treffer.

Kein Durchkommen: Der angeschlagen ins Spiel gegangene David Hansen wird von Heider Thomas "zugemacht". Der Torjäger des Leichlinger TV blieb gegen den Tabellenführer aus Neuss ohne einen Treffer.

Foto: Uwe Miserius

Das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Ahlener SG war wohl nicht allzu ausgeprägt auf Seiten des Neusser HV. "Wir hatten nichts vorbereitet", gab Ceven Klatt mit Blick auf eine mögliche Aufstiegsfeier am Freitagabend im Leichlinger Ostermann-Forum zu.

Damit meinte der Trainer des Drittliga-Spitzenreiters freilich nur die für eine solche Gelegenheit üblichen Utensilien wie Bierduschen und Meister-T-Shirts, nicht seine eigene Arbeit. Denn der 33-Jährige hatte seine Handballer so gut auf die Aufgabe beim Titelverteidiger Leichlinger TV vorbereitet, dass die Gefahr, der designierte Meister könne noch auf der Zielgeraden der Aufstiegsrampe ins Straucheln geraten, höchstens 35 Minuten bestand.

Wenn überhaupt. Denn eine wirkliche Chance hatten die Blütenstädter nie, die am Ende mit dem 25:35 (Halbzeit 15:19), ihrer ersten zweistelligen Saisonniederlage, noch gut bedient waren. Die 60 nicht wirklich niveauvollen Minuten vor immerhin 520 Zuschauern (davon knapp 70 aus Neuss) erwiesen sich als Blaupause des Hinspiels: Leichlingen verpulverte seine Kraft im verzweifelten Versuch, den stets in Vorlage befindlichen NHV nicht wegziehen zu lassen. Und just in dem Moment, als dieses Unterfangen zu glücken schien, beim 19:21 durch Ousse Lajnef nach 35 Minuten, war die Kraft weg - und die Gäste verabschiedeten sich innerhalb von 300 Sekunden auf Nimmerwiedersehen und einen 27:19-Zwischenstand (40.).

Nicht, weil der NHV nun ein brillantes spielerisches Feuerwerk aufs Parkett gezaubert hätte. Dafür reichten die "Neusser Tugenden" einer grundsoliden, zupackenden Abwehr und eines Vladimir Bozic (14 Paraden) zwischen den Torpfosten vollkommen aus. Und natürlich die Tatsache, dass Ceven Klatt einmal mehr sein Wechselkontingent - es fehlten nur die angeschlagenen Felix Handschke und Marian Basic - in einem Maße ausschöpfen konnte, wie es sonst kein Drittliga-Trainer (im Westen) kann.

Denn als es nach 35 Minuten "eng" zu werden drohte, schickte er einfach Alexander Oelze für den bis dahin nicht so richtig durchschlagskräftigen Daniel Pankofer auf die Regieposition. Entscheidender in den Augen des NHV-Trainers war jedoch die Einwechslung von Thomas Bahn in den Deckungsverbund: "Er hat noch mehr Stabilität in die Abwehr gebracht", sagte Klatt, "dass wir hier in der zweiten Halbzeit nur zehn Gegentore kassieren, ist schon sensationell." Wozu die Leichlinger freilich ihr Scherflein beitrugen: "Wir haben zu viele Fehler gemacht", gab Rechtsaußen David Kreckler zu. Und die taktische Marschroute, Christian Mergner als siebten Feldspieler an den gegnerischen Wurfkreis zu schicken, hätte Trainer Frank Lorenzet vorher vielleicht ein bisschen üben sollen - sie bescherte den Gästen fünf Treffer ins leere Leichlinger Tor (davon drei durch Vladimir Bozic) und den Blütenstädtern noch eine Zeitstrafe wegen eines Wechselfehlers.

Den Neussern konnte das herzlich egal sein. Sie entledigten sich souverän einer weiteren "Pflichtaufgabe" und können nun "dank" des Hagener 35:27-Sieges in Ahlen Titel und Aufstieg im nächsten Heimspiel am 22. April (19 Uhr, Hammfeldhalle) gegen die HSG Krefeld feiern. "Zuhause ist das doch viel schöner", sagt Geschäftsführer René Witte. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass es ausgerechnet im 28. Spiel die erste Niederlage setzt, dürfte eher gering sein.

(NGZ)
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