Handball Der Neusser HV legt viel zu spät seinen Respekt ab

Neuss · 150 Sekunden waren gespielt am Freitagabend in der Leverkusener Smidt-Arena, da erzielte Christopher Klasmann das erste Tor der noch jungen Saison in der Dritten Liga West.

 Während sich Dennis Aust und Marco Bauer schwertaten, lief Thomas Bahn (rote Trikots v.l.) mit neun Treffern zu großer Form auf.

Während sich Dennis Aust und Marco Bauer schwertaten, lief Thomas Bahn (rote Trikots v.l.) mit neun Treffern zu großer Form auf.

Foto: Michael Jäger

Am Ende aber jubelte der Leichlinger TV über einen 34:30-Sieg (Halbzeit 19:11) über den Neusser HV, den René Witte als "in jedem Fall verdient" bewertete.

Mit der spielerischen Vorstellung seiner neuformierten Schützlinge war der NHV-Trainer trotzdem "gar nicht so unzufrieden." Und das nicht nur, weil die Gastgeber zum Kreis der Aufstiegsanwärter gezählt werden "und man da ruhig verlieren darf." Sondern vor allem, weil die Neusser nach der Pause durchaus ebenbürtig waren und den zweiten Durchgang sogar mit 19:15 für sich entschieden. "Hätten wir in der ersten Halbzeit so gespielt wie in der zweiten, hätten wir vielleicht eine Überraschung geschafft", meinte Witte.

Dass dem nicht so war und der NHV nach gutem Beginn - nach neun Minuten traf Christopher Klasmann zum 2:2 - rasch ziemlich deutlich auf die Verliererstraße geriet - beim 14:7 durch Felix Janssen (23.) drohte den Gästen ein Debakel - war in den Augen des Neusser Trainers vor allem eine Kopfsache: "Wir hatten am Anfang viel zu viel Respekt." Während die Defensive ihre liebe Mühe und Not mit den routinierten Valdas Novickis (9/1 Tore) und Tim Hilger (6) hatte, scheiterten die Angreifer allzu oft am nicht minder routinierten Ante Vuckas zwischen den Leichlinger Pfosten.

"Wir hatten in der gesamten Partie zwar nur vier technische Fehler, aber 21 Fehlwürfe", bilanzierte Witte, "das sind zu viele, um ein Spiel zu gewinnen." Vor allem dann, wenn der Gegner sie gnadenlos zu Gegenstößen nutzt: "Wir hatten selbst nur drei Gegenstoßtore, haben uns aber allein im ersten Durchgang sieben aus der ersten und zweiten Welle der Leichlinger gefangen", sagt Witte, der zugab: "Angesichts des Halbzeitstandes ist mir schon ein bisschen mulmig geworden."

Dass sich dieses Gefühl nicht verstärkte, lag an einer Steigerung desNeusser Rückraums, vor allem Thomas Bahn lief mit neun Treffern zu großer Form auf. Bitter: Kreisläufer Philipp Schneider ging schon mit entzündeter Schulter in die Partie und musste mit Schmerzen ausgewechselt werden. Sein Einsatz beim Heimdebüt am Sonntag (16.30 Uhr, Hammfeldhalle) gegen GWD Minden II ist mehr als fraglich.

(-vk)
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