Fußball "Der SC Kapellen entlässt eigentlich keinen Trainer"

Neuss · Kapellen Über die sportlich bedrohliche Situation beim Fußball-Oberligisten SC Kapellen sprach die NGZ mit dem Vorsitzenden Peter Kempermann.

 Sägt nicht am Trainerstuhl: Vorsitzender Peter Kempermann.

Sägt nicht am Trainerstuhl: Vorsitzender Peter Kempermann.

Foto: Wilschrey

Kapellen Über die sportlich bedrohliche Situation beim Fußball-Oberligisten SC Kapellen sprach die NGZ mit dem Vorsitzenden Peter Kempermann.

Herr Kempermann, die Gerüchteküche in Kapellen brodelt. Angeblich steht im in Grevenbroich wohnenden Ex-Profi Alexander Ende der Nachfolger für Trainer Frank Mitschkowski schon parat. Stimmt das?

Peter Kempermann Richtig ist, ich habe am Sonntag am Rande unseres Spiels mit Alexander Ende gesprochen. Er war 2013 unser Wunschkandidat vor der Verpflichtung Chiquinhos. Dann hat er jedoch in Ingolstadt unter Chefcoach Marco Kurz ein Engagement als Individualtrainer angetreten.

Also?

Kempermann Der SC Kapellen entlässt eigentlich keinen Trainer! Ich erinnere mich, das wir uns noch unter Jupp Breuer mal nach drei Spielen von Mario Abad getrennt haben, weil es einfach nicht gepasst hat, obwohl wir damals Tabellenführer waren. Aber das ist bestimmt schon 20 Jahre her.

Das hört sich irgendwie nach einem Freibrief für Frank Mitschkowski an.

Kempermann Wenn wir erkennen würden, dass es nicht mehr passt, würden wir natürlich handeln. Aber so weit sind wir noch nicht. 'Mitsch' ist ein guter Trainer.

Aber warum läuft es dann nicht?

Kempermann Viel Schuld trägt auch der Vorstand. Nach dem 5:0-Sieg in der Vorbereitung über den FC Wegberg-Beeck habe ich zu unserem Trainer gesagt, dass wir mit dieser Mannschaft unter die ersten Fünf kommen müssten ...

... und damit eine ungesunde Erwartungshaltung aufgebaut? Ist damit die Mannschaft aus dem Schneider?

Kempermann Natürlich nicht! Seit dem glanzvollen 5:0-Sieg zu Hause über Homberg eiern wir doch nur noch herum. Absolute Tiefpunkte waren die Spiele in Hilden und Bösinghoven. Die Spieler müssen sich darum schon an die eigene Nase fassen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen erreicht bislang keiner Normalform. Gespräche mit dem Spielerrat haben aber ergeben, dass sie sich ihrer Verantwortung schon bewusst sind.

Ein Trainerwechsel ist also (noch) keine Option?

Kempermann Noch einmal: Frank Mitschkowski ist ein guter Trainer. Er macht hier einen guten Job. Wir werden einfach auch von unglaublich großen Personalproblemen geplagt - zuletzt waren gerade mal zwölf Spieler beim Training. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass irgendwann der Knoten platzt.

DIRK SITTERLE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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